Weites Land. Von Vicenza in Venetien bis nach Triest im Friaul zieht sich das Anbaugebiet für Prosecco DOC.

Weites Land. Von Vicenza in Venetien bis nach Triest im Friaul zieht sich das Anbaugebiet für Prosecco DOC.
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Prosecco-Trophy: Ein Meer von Perlen

Prosecco ist zu einem Renner geworden und steht weltweit für italienischen Lifestyle. Falstaff hat die besten in den Kategorien Conegliano Valdobbiadene Prosecco Superiore DOCG und Prosecco DOC gekürt.

Der fröhliche, unkomplizierte Schäumer aus dem Nordosten Italiens hat es geschafft, weltweit die Herzen der Weinliebhaber zu erobern. Knapp eine halbe Million Flaschen Prosecco werden jährlich erzeugt, keine Kleinigkeit. Prosecco gibt es zwar auch als Stillwein (Tranquillo) oder Perlwein (Frizzante), in den meisten Fällen aber kommt er als Schaumwein (Spumante) daher. Dafür vollzieht der Grundwein aus Glera-Trauben in einem Drucktank eine zweite Gärung. Je nach Restzuckergehalt gibt es Prosecco als Brut, Extra Dry oder Dry. Das ursprüngliche Erzeugungsgebiet von Prosecco umfasst 15 Gemeinden zwischen den Ortschaften Valdobbiadene und Conegliano bei Treviso. Die Weinberge befinden sich ausschließlich in Hügellage, zum Teil handelt es sich um extreme Steillagen. Kommt der Prosecco aus diesem Gebiet, darf er sich Conegliano Valdobbiadene Prosecco Superiore nennen und trägt das DOCG-Siegel. Die bekannteste Lage im Gebiet ist Cartizze, gewissermaßen eine Grand-Cru-Lage für Prosecco, die nur 107 Hektar groß ist. Andere besondere Lagen tragen die Zusatzbezeichnung Rive. Rund um die weiter südlich gelegene Ortschaft Asolo gibt es für Prosecco ein weiteres kleines DOCG-Gebiet. Die Hauptproduktion von Prosecco entfällt auf Prosecco DOC. Diese Denomination entstand 2009 aus dem Zusammenschluss von Produzenten aus neun Provinzen im Veneto und im Friaul. Im Gegensatz zum Superiore liegen die Weinflächen für Prosecco DOC überwiegend im Flachland zwischen Vicenza und Triest.

Steile Lagen. Die Trauben für Prosecco Superiore DOCG wachsen in klein parzellierten Hügellagen.
© Mattia Mionetto
Steile Lagen. Die Trauben für Prosecco Superiore DOCG wachsen in klein parzellierten Hügellagen.

Bisol zählt zu den führenden Erzeugern für Prosecco Superiore DOCG. Gianluca und Desiderio Bisol leiten den Betrieb in vierter Generation. Seit 2014 ist Bisol Teil der Gruppe Ferrari-Lunelli. Der historische Keller in Santo Stefano, direkt unter dem Cartizze-Hügel, ist sehenswert. Im Frühjahr dieses Jahres wurden Etiketten und Flaschen einem sehr gelungenen Restyling unterzogen. Bisol erzeugt eine ganze Reihe von hervorragenden Proseccos. Am besten gefiel uns dieses Mal der Cartizze, der alles hat, was man sich von einem Prosecco Superiore DOCG erwarten darf.
Bei Prosecco DOC hat sich wieder einmal gezeigt, dass große Mengen durchaus auch mit großer Qualität einhergehen können. Der Prosecco Cuvée 1821 von Zonin setzte sich klar über die anderen hinweg. Mit zehn Weingütern in Italien und im Ausland zählt die Familie Zonin zu den Big Playern in der italienischen Weinwirtschaft. Das Herz des Unternehmens ist in Gambellara bei Vicenza, mittendrin im Prosecco-Gebiet. Cuvée 1821 ist einer der meisterzeugten Proseccos und läuft insbesondere in Deutschland von einem Verkaufserfolg zum nächsten. Zu Recht, wie sich zeigt.

Erschienen in
Falstaff Nr. 04/2018

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Othmar Kiem
Othmar Kiem
Chefredakteur Falstaff Italien
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