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ProWein 2024: Katharina Wolf im Interview

Die »Kate & Kon«-Geschäftsführerin erklärt, warum sie keine Zurückhaltung beim Schaumwein-Konsum feststellen kann, wie wichtig Kundenbetreuung ist – und welche interessanten Entdeckungen Wachstumspotenzial haben.

Falstaff: Womit haben Sie auf das Jahr 2023 angestoßen? Mit Champagner, weil die zuletzt befürchtete Rezession vielleicht doch ausfällt oder zumindest mild verlaufen wird? Oder mit Selters, weil Wein- und Weltlage einen absolut nüchternen Kopf erfordern?

Katharina Wolf: Nun, wir von Kate & Kon können noch keine »gegenwärtige Zurückhaltung« erkennen. Ich kann nur von uns reden – und wir haben bis Ende Dezember keine Zurückhaltung der Kunden bemerkt. Ganz im Gegenteil war es ein hervorragendes Weihnachtsgeschäft. Was wir natürlich merken, ist die Sorge vieler Kunden aufgrund der bedenklich instabilen politischen Lage weltweit. Vom Weintrinken hat diese Weltlage aber bislang keine und keinen abgehalten.

Welche Marktsegmente, Produkte, Dienstleistungen trotzen der Konjunktur und behaupten sich oder zeigen sogar Steigerungsraten?

Nun, wir handeln zum Großteil ja exklusiv mit sehr gefragten Weinen. Und dort läuft das Geschäft ruhig und in seiner definierten Bahn. Am Ende wird Dienstleistung am Kunden immer der Weg zum Ziel sein und den Unterschied machen sowie den Erfolg im Verkauf zeigen.

Gibt es Länder, Regionen, Rebsorten, denen Sie in Zukunft vermehrt Aufmerksamkeit widmen wollen?

Vielversprechende Entdeckungen haben wir bereits in Südfrankreich, Languedoc-Roussillon, gemacht. Spannend sind auch Weine aus Deutschland, Griechenland und Spanien.

Welchen Stellenwert hat die ProWein für Sie und Ihr Unternehmen?

Für uns hat die ProWein keinen besonderen Stellenwert. Leider entwickelt sich die ProWein in eine ähnliche Richtung wie die Vinexpo Bordeaux vor einigen Jahren. Aus meiner Sicht wird sich die Wine Paris als die einzig international wirklich relevante Messe etablieren, weil dort jetzt schon jedes Jahr mehr als 3000 Aussteller hinkommen und weil die Weinwelt zunehmend nicht auf allen Kirtagen (also Kirchweih-Festen; Anmerkung der Redaktion) tanzen will.

Was wünschen Sie sich und der Weinbranche für den weiteren Verlauf des Jahres 2024?

Ganz klar: dass die sich ankündigenden weltpolitischen Wirren vom Wasser einer noch nicht gefunden Quelle der Vernunft weggespült werden.


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Ulrich Sautter
Ulrich Sautter
Wein-Chefredakteur Deutschland
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