Das Oberhaupt von Riedel Tiroler Glashütte in Kufstein spricht über die spürbare Zurückhaltung der Kunden, wie diese mit den Preisanstiegen durch die Inflation zusammenhängt – und wie der Trend zu Cocktails sein Unternehmen beeinflusst.
Falstaff: Wie bewerten Sie die gegenwärtige Zurückhaltung der Kunden und Gäste beim Weinkonsum – als vorübergehend oder als eine langfristige Trendwende? Falls Letzteres: Wie kann man Ihrer Meinung nach gegensteuern?
Maximilian J. Riedel: Der Trend im Weinkonsum ist nicht global einheitlich. Es gibt Märkte, in denen der Weinkonsum weiterhin zunimmt. Hierzulande ist die Zurückhaltung jedoch spürbar, und dies scheint eng mit der aktuellen Preissituation für Wein und Champagner zusammenzuhängen, die durch die anhaltende Inflation deutlich gestiegene Preise hervorgebracht hat. Ein interessanter Aspekt ist der verstärkte Trend zu Cocktails. Aufgrund dieses Trends haben wir unsere Glaskollektionen gezielt in Richtung Cocktails erweitert und ausgebaut.
Wie konsumieren Sie Wein-Medien? Eher als Printprodukt oder eher digital (klassisch online oder Social Media)? Und welche Funktion nehmen Wein-Medien in Ihrer Kommunikations-strategie ein?
Ich konsumiere die Hauptmedien wie Wine Spectator oder Falstaff im Print. Schwerpunkt liegt aber auf digitalen Medien und Social Media. Ich habe schon sehr früh damit begonnen, mir eine Community aufzubauen und heute erreiche ich über die Social-Media-Kanäle international rund 20 Millionen Menschen direkt und kann so auch direkt mit meinen Followern kommunizieren. Ich interessiere mich sehr für das Feedback und kümmere mich auch wirklich selber um die Beantwortung der Fragen.
Welchen Stellenwert hat die ProWein für Sie und Ihr Unternehmen?
Die ProWein ist eine wichtige Messe für uns, speziell für den DACH-Raum. Wir erreichen hier sehr punktgenau unsere Zielgruppe – Wein und Winzer. Die Konkurrenz zu Vinexpo ist aber nicht wegzudiskutieren.
Was wünschen Sie sich und der Wein-branche für den weiteren Verlauf des Jahres 2024?
Ich wünsche mir für die Winzer und die Weinbranche, dass 2024 ein herausragender Jahrgang wird. Fingers crossed, dass wir dieses Jahr von den Wetterkapriolen der Vergangenheit weitestgehend verschont bleiben.
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