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ProWein 2024: Markus del Monego im Interview

Markus del Monego, Sommelier-Weltmeister und Master of Wine aus Essen erklärt, warum er die Zurückhaltung der Kunden für eine vorübergehende Erscheinung hält, wie wichtig klassische Printmagazine für die Branche sind – und welche Hoffnung er in die jüngeren Konsumenten legt.

Falstaff: Wie bewerten Sie die gegenwärtige Zurückhaltung der Kunden und Gäste beim Weinkonsum – als vorübergehend oder als eine langfristige Trendwende? Falls Letzteres: Wie kann man Ihrer Meinung nach gegensteuern?

Markus del Monego: Ich denke, dass es eher eine vorübergehende Erscheinung ist. Es dürfte sich der Weinkonsum wieder stabilisieren, gerade dann, wenn die konjunkturelle Lage wieder etwas klarer ist. Außerdem stimmen mich einige Trends bei den jüngeren Konsumenten positiv. Beispielsweise alkoholleichtere Weine, die diese Konsumentenschicht ansprechen, sodass sie so ihren Zugang zum Wein finden.

Welche Marktsegmente, Produkte, Dienstleistungen trotzen der Konjunktur und behaupten sich oder zeigen sogar Steigerungsraten?

Wie bereits erwähnt ist alkohol-leichterer Wein ein wachsendes Produkt. Darüber hinaus scheint sich mit der Kategorie Kabinett eine neue Chance für deutsche Weine zu eröffnen. Auch PIWI ist eine Kategorie, die zunehmend auf Interesse stößt. Die Klassiker der Weinwelt sind und bleiben meines Erachtens auch stabil, hier wird natürlich zum großen Teil eine andere Käuferschicht angesprochen als bei den heranwachsenden Trends der Szene.

Wie konsumieren Sie Wein-Medien? Eher als Printprodukt oder eher digital (klassisch online oder Social Media)? Und welche Funktion nehmen Wein-Medien in Ihrer Kommunikationsstrategie ein?

Im heutigen Zeitalter eher digital über iPad oder Laptop, gerade auf Reisen ist dies am einfachsten. Aber auch die klassischen Magazine blättere ich gerne durch, das aber eher im Büro. Bei allen gilt jedoch, dass mich die Branchentrends, Neuerungen und klassischen Themen wie Berichte über Weinregionen oder Produkte interessieren. Man lernt nie aus – und das ist auch gut so.

Welchen Stellenwert hat die ProWein für Sie und Ihr Unternehmen?

Sie ist nach wie vor mit die wichtigste Weinmesse im Jahr. Kunden, Freunde und Geschäftspartner zu treffen, das steht hier klar im Vordergrund. Themen können in kurzen Zeitfenstern persönlich besprochen werden, egal in welchem Land das Weingut oder Unternehmen auch zu Hause ist. Und das alles komprimiert in drei Tagen. Wie viele Reisen müsste man sonst dafür in kürzester Zeit unternehmen?

Was wünschen Sie sich und der Weinbranche für den weiteren Verlauf des Jahres 2024?

Ein wirtschaftlich stabiles Umfeld und für den Export keine neuen Hindernisse mehr, wie unter anderem Zölle oder Ähnliches.

 


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Ulrich Sautter
Ulrich Sautter
Wein-Chefredakteur Deutschland
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