Tolle Location in einem Fachwerk-Juwel in der Altstadt, entspannte Atmosphäre und gehobene Küche: Das »Margaux« ist in Limburg auf Anhieb gut eingeschlagen. Pächter Fabian Sollbach, 34, leugnet zwar höhere Ambitionen, die Ausstattung und die Qualität der Speisen (nur à la carte) sprechen jedoch dafür.
Der Name soll französische Küche signalisieren. Die Grande Cuisine bildet die handwerkliche Basis und kommt bei den intensiven Saucen, der Vorliebe für Geschmortes und dem Einsatz von viel Butter zum Vorschein. Das kleine Team versteht sich aber auch auf asiatische und mediterrane Zubereitungen. Die Gerichte verzichten auf Chichi, verraten jedoch hohen Aufwand und überzeugen durch ein stimmiges Geschmacksbild.
Das Sashimi vom Glen Douglas Lachs präsentiert Sollbach in einem köstlichen Sud aus Buttermilch und Schnittlauchöl. Unter dem Fisch Gurkentatar mit Austern, obendrauf Gurkeneis und knusprige Chips aus der Lachshaut. Tataki vom Rind kommt typisch japanisch: kurz scharf angebraten, im Kern rare. Das Beef liegt auf Wurzelgemüse (Karotte und Sellerie) in einer Wasabi-Mayonnaise und einer mit Kalamansi abgeschmeckten Misosauce, on top Röstzwiebeln und gerösteter Koriander. Tadellos das selten servierte Onglet mit Dreierlei von Artischocken (Salat, Püree und ausgebackene Chips) in klassischer Kalbsjus. Dazu à part 48 Stunden geschmorte Short-Ribs mit Kartoffelschaum.
Der schmale und hohe Raum wirkt auf den ersten Blick schlicht; wer genauer hinschaut entdeckt im klaren Interieur und in der Tischkultur viel Kostbares, darunter Limoges-Porzellan von J. L. Coquet und Steingutgeschirr des Studios Mattes.