Restaurant der Woche: »Mod«
In seinem Duisburger Ein-Sterne-Restaurant »Mod« überzeugt Spitzenkoch Sven Nöthel mit ausgereiften wie anspruchsvollen Gerichten.
Sven Nöthel ist dabei, sich ein kleines Gastro-Imperium aufzubauen. Am Rande des Ruhrgebiets, in einem ländlichen Stadtteil von Duisburg, verwirklicht der 35-Jährige mit großem Elan seine Vision. Zu Nöthels Portfolio gehört neuerdings ein Ausflugs- und Eventlokal (»Freya«), eine Weinbar und Appartements sollen demnächst hinzukommen.
Auch im mit einem Stern ausgezeichneten Fine-Dining-Restaurant »Mod« tut sich was. Nöthel hat personell aufgerüstet, Marion Nagel wechselte aus dem »Goldenen Anker« als Sommelière nach Duisburg und baut das Weinangebot stetig aus. Das war anfangs überschaubar, was auch darin begründet liegt, dass Nöthel sein Wachstum selbst finanziert. Der Fokus auf deutsche und österreichische Weine erfreut insbesondere Riesling-Liebhaber, die aus einer erfreulichen Jahrgangstiefe wählen können.
Die Karte bietet zwei Menüs, eines davon vegetarisch mit jeweils vier, sechs oder acht Gängen. Hinzu kommt eine Auswahl an À-la-carte-Gerichten. Die Gerichte wirken ausgereifter und teilweise auch anspruchsvoller als kurz nach Eröffnung. Stimmig und schwelgerisch etwa eine Vorspeise, für die ein Artischockenboden die Grundlage bildet. In der Kombination mit Röstschalotten-Espuma, marinierten Kräuterseitlingen und Buchenpilzen sowie Nussbutter und Artischockencreme entsteht vollmundiger Wohlgeschmack, kontrastiert mit wohldosierter Säure. Auch das subtile Arrangement aus in Orangensud pochiertem Saibling, karamellisierter Orangenscheibe und einer lackierten Räucheraal-Praline beweist Aromensicherheit. Dass nicht nur der geschulte Service, sondern auch die Köche die Gänge zum Gast bringen, trägt zur angenehm lockeren Stimmung im »Mod« bei.
INFO
Mod by Sven Nöthel
Grafschafter Str. 197
47199 Duisburg
T: +49 176 23557864
mod-dining.com