Die Gäste erleben ein ungewöhnliches Entree: Ein Aufzug bringt sie in das oberste der sieben Stockwerke, wo sie zunächst direkt in der schicken und zierlichen Küche ankommen. Dort werden sie von der Crew begrüßt und an den Tisch geführt. Das schmalste Haus der Stadt steckt voller Überraschungen. Auf zwei Etagen wird in kleinen Räumen getafelt, einem schwarz und einem weiß designten. Der Service ist kompetent und herzlich zugleich. Die Karte präferiert Naturweine, die mitunter so erstklassig sind wie der feinschäumende Perles du Mont Blanc von Dominique Belluard, der diesen aus der raren Rebsorte Gringet erzeugt.
Küchenchef Jan Hoffmann löste die zauberhafte Kimberly Unser ab, die Mutter wurde. Auch Hoffmann arbeitet als ein Koch der Wiesen und Wälder sehr naturnah. Die Themen Bio und Regionales ziehen sich durch das ganze Konzept – Gemüse und Kräuter kommen größtenteils von den eigenen Wiesen im nahen Taunus. Die saftige bretonische Scholle wird wun­derbar duftig von Maibowle, Rhabarber und Holunder begleitet, Schwertmuscheln erfahren durch schwarzen Rettich, Weizengras und Pastinake eine delikat geerdete Grundierung. Ein Frühlingsbeet aus Wiesenkräutern, Blüten und viel Grün wird zu einem vegetarischen Ereignis. Es werden feine, leichte und nicht auf Üppigkeit zielende Menüs offeriert: Drei Gänge (65 Euro), vier Gänge (77 Euro), fünf Gänge (89 Euro). In dem adretten Puppenstubenhaus sind die Fensterplätze besonders begehrt, der Blick auf den Main und die vorbeiziehenden Schiffe und Schwäne hat etwas Kontemplatives. Doch der schönste und exklusivste Platz im ganzen Haus ist die Dachterrasse mit einem einzigen Tisch und sagenhaftem Ausblick.