Max Strohe und Ilona Scholl zeigen sich im »tulus lotrek« kreativ und begeistern mit subtilem Aromenspiel.
Achtung, es besteht die Gefahr, dass Sie sich verlieben! Zunächst einmal in die hübsche Gastgeberin Ilona Scholl. Sie führt so zauberhaft durch den Abend im »Speiselokal tulus lotrek«, dass man sich ihrem Charme kaum entziehen kann. Und man kann ihr vertrauen: Was sie empfiehlt, ist hervorragend! Sie ist nämlich selber Fan der Speisen, die Chefkoch Max Strohe kreiert.
Liebe geht bekanntlich durch den Magen – so müssen sich die beiden kennengelernt haben. Das Ergebnis: ihr gemeinsames Restaurant »tulus lotrek«. Koch und Gastgeberin sind ein Paar. Und dann werden Sie sich genauso wie Ilona in den »Chef de Cuisine« verlieben. Der kann nämlich zaubern, wandelt dabei gerne auf Abwegen und verführt ganz kräftig mit seinem subtilen Aromenspiel. Foie gras bringt er so gekonnt mit Aal zusammen, als hätte es die beiden niemals ohne einander gegeben. Unterstützt wird der Pas de deux durch die Fruchtigkeit der Himbeere, die Süße der Dattel und die Schärfe von Wasabi. Aber das sinnliche Geschmackserlebnis wird noch von Gang zu Gang gesteigert: Es folgt ein zartes Schweinekinn und knusprige Haut, dann ein Mais-Hühnchen mit Krustentier-Knusperkugel. Die Krönung ist allerdings ein sämiges Bett von Selleriemousse, in das sich ein Sous-vide gegartes Eigelb zusammen mit einer glasig gegarten Jakobsmuschel schmiegt, übergossen von flüssiger Nussbutter.
»tulus lotrek« wurde Ende des letzten Jahres im schönen Altbau des ehemaligen »Le Cochon Bourgeois« in Kreuzberg eröffnet. Warum der Name? »Wir verweisen damit auf Henri de Toulouse-Lautrec, der nicht nur ein berühmter Maler, sondern auch ein großer Fresser war«, sagt das Gastgeberpaar. »Wir schreiben ihn ›falsch‹, damit uns keiner auf ›klassisch‹ französische Cuisine festnageln kann.«
