Amedeo, Antonio und Alberto Moretti Cuseri

Amedeo, Antonio und Alberto Moretti Cuseri
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Sette Ponti feiert 20 Jahre Oreno Toscana IGT

Familie Moretti Cuseri lud zu einer historischen Vertikale nach Mailand. Falstaff Italien Chef Othmar Kiem vergab zwei Mal 98 und einmal sogar 99 Punkte.

In den 1990er Jahren übernahm Antonio Moretti Cuseri die Geschicke des Familienweingutes Sette Ponti. Weinbau wurde auf dem Gut in der Nähe von Arezzo in der Toskana bereits seit den 1930er Jahren betrieben, bis auf einige Flaschen für den Hausgebrauch wurde der Wein aber an Händler verkauft. Als erfolgreicher Unternehmer der vorwiegend in der Modebranche tätigt war, starte Antonio Moretti Cuseri ein ehrgeiziges Projekt mit dem Ziel, auf Sette Ponti Weine zu erzeugen, die weltweit wegen ihrer hohen Qualität gesucht und geschätzt sind.

Heute, 30 Jahre später, kann man sagen: Ziel erreicht! Der Spitzenwein der Tenuta Sette Ponti ist Oreno, eine gewichtige Supertuscan-Cuvée. Der erste Jahrgang wurde 1999 erzeugt. Orena war in seinen ersten Jahren vom Sangiovese geprägt, der die Hälfte ausmachte. Der Rest waren Cabernet Sauvignon und Merlot. Mit den Jahren ging der Anteil des Sangiovese immer mehr zurück. Die kühlen, lehmhaltigen Böden des Arno-Tales eignen sich nicht so sehr für diese recht komplizierte Sorte. Den Platz des Sangiovese übernahm immer mehr der Merlot, der sich in diesem Ambiente überaus wohl fühlt.

Seit dem Jahrgang 2008 ist Sangiovese vollkommen aus der Cuvée verschwunden. Oreno besteht nun aus 50 Prozent Merlot, 40 Prozent Cabernet Sauvignon und 10 Prozent Petit Verdot. Dieser Wechsel in der Stilistik ging einher mit einem Wechsel der Berater. Anfangs begleitete der Toskaner Carlo Ferrini das Weingut, mit 2008 trat an seine Stelle Beppe Caviola aus dem Piemont.

Aus Anlass des 20. Jahrganges des Oreno lud Antonio Moretti Cuseri, der mittlerweile von seinen Söhnen Alberto und Amedeo unterstützt wird, ins vornehme Mandarin Oriental in Mailand. In zwei Zehnerserien (2002 war nicht erzeugt worden), wurden die Weine verkostet, die bis auf den ersten Jahrgang alle aus Magnums eingeschenkt wurden. Es zeigte sich, dass Oreno zurecht als einer der großen Weine der Toskana gilt. Es zeigte sich auch, dass es klug war, im spezifischen Territorium im dem die Tenuta Sette Ponti liegt, den Sangiovese durch Merlot und Cabernet zu ersetzen. In den Jahrgängen seit 2008 zeigt sich das Tannin noch eine Spur geschliffener, der Wein insgesamt eleganter, ohne dabei aber an Druck zu verlieren.

Alle Bewertungen und Beschreibungen

Highlights der Vertikale am 25. Oktober in Berlin verkosten.

Othmar Kiem
Othmar Kiem
Chefredakteur Falstaff Italien
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