© Shutterstock

Umweltfreundliche Illusion: Giftige Chemikalien in vermeintlich nachhaltigen Papier-Trinkhalmen entdeckt

Im Streben nach umweltfreundlichen Alternativen zu Plastik-Strohhalmen setzen viele auf Papier-Trinkhalme. Doch eine alarmierende Studie warnt davor, dass die scheinbar grünen Optionen ernsthafte Umwelt- und Gesundheitsrisiken bergen.

Die Ära der Plastik-Trinkhalme ist vorbei – so schien es zumindest, als das Verbot von Plastik-Trinkhalmen in der EU am 3. Juli 2021 in Kraft trat. In vielen Restaurants wurden sie durch vermeintlich umweltfreundlichere Optionen aus Papier oder Bambus ersetzt. Doch eine alarmierende Studie erschüttert nun das Vertrauen in diese Alternativen: Eine aktuelle Untersuchung eines Forschungsteams warnt davor, dass diese vermeintlich ökologischen Trinkhalme nicht nur ökologisch bedenklich sein können, sondern auch gesundheitliche Risiken bergen.

Die Fachzeitschrift »Food Additives & Contaminants: Part A« veröffentlichte die besorgniserregenden Erkenntnisse des Forschungsteams von der Universität Antwerpen. Die Studie analysierte Trinkhalme von 39 verschiedenen Marken, die in Belgien erhältlich sind. Die Ergebnisse zeigten, dass in vielen dieser Trinkhalme, darunter Papier, Bambus, Plastik und sogar Glas, gefährliche Chemikalien namens »PFAS« enthalten sind.

Auswirkungen auf die Umwelt

PFAS, also per- und polyfluorierte Alkylverbindungen, werden üblicherweise verwendet, um Papierhalme vor Durchnässung zu schützen. Überraschenderweise fanden die Forscher PFAS nicht nur in den Papier-Halmen, sondern auch in Bambus-, Plastik- und Glas-Halmen, wenn auch in unterschiedlichen Mengen. Lediglich Trinkhalme aus Edelstahl erwiesen sich als frei von diesen bedenklichen Substanzen.

Nicht nur Trinkhalme sind betroffen: Auch die vermeintlich umweltfreundlichen Papierbecher, die als Ersatz für Einweg-Plastikbecher dienen sollten, stehen im Zentrum der Forschung eines Teams von der Universität Göteborg. Es untersuchte die Auswirkungen von mit Polypropylen, Polystyrol, Polylactid und Papier beschichteten Bechern auf die Umwelt. Die Studie, veröffentlicht im Fachjournal »Environmental Pollution«, enthüllte, dass selbst Papierbecher mit einer Oberflächenbeschichtung negative Auswirkungen auf das Wachstum von Mückenlarven hatten.


NICHTS MEHR VERPASSEN!

Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an.

Redaktion
Mehr zum Thema