Mit ca. 8,6, Mio. Einwohnern und einer Fläche von ca. 41.300 Quadratkilometer ist die Schweiz eines der kleinsten Länder Europas, hat aber in Sachen Weinbau nichts desto weniger eine Menge zu bieten. Bis 800 v. Chr. lässt sich die Geschichte des Schweizer Weinbaus zurückverfolgen. Natürlich wurde das Land auch von der Reblaus Ende des 19. Jahrhundert verschnt, die fast alle Weinberge vollständig zerstörte. Der Weideraufbau geschah unter der Aufsicht von Forschungsanstalten, die insbesonders auch die Entwicklung resistenter Rebsorten förderte. Von Nord nach Süd und von West nach Ost stehen heute knapp 15.000 Hektar unter Reben, verteilt auf die 6 Weinbaugebiete Wallis, Waadt, Genf, Drei-Seen-Region, Deutschschweiz und Tessin, die sich wiederum in Subregionen aufteilen lassen. Zugelassen für den Anbau sind tatsächlich ca. 200 unterschiedliche Rebsorten, zu den wichtigsten und meistangebauten zählen Chasselas, Pinot Noir und Gamay, aber auch Neuzüchtungen wie Gamaret oder Garanoir spielen eine nicht unbedeutende Rolle. Weine der Sorten Heida und Petit Arvine gelten als besondere Spezialitäten der Schweiz, und die Pinot Noirs aus der Bündner Herrschaft genießen dank des Kultwinzers Gantenbein sogar Weltruf. Das milde Klima der Schweiz, das sich vor allen Dingen im Zuge des Klimawandels in den letzten Jahrzehnten in der Schweiz entwickelt hat, kommt dem Weinbau im Land sehr entgegen, und die hügelige bis bergige Topographie bietet ein sehr vielfältiges Terroir für die unterschiedlichen Rebsorten. Es ist nicht genau bekannt wie viele Winzer tatsächlich Weinbau betrieben, Schätzungen gehen von ca. 7000 aus, wobei ca. 2500 selbst keltern und abfüllen. Der Inlandkonsum der einheimischen Weine ist sehr hoch, weshalb nicht all zu viele Flaschen das Land verlassen, und die sind aus diesem Grund nicht gerade billig, lohnen aber eine Entdeckung. Der bekannteste Wein im Ausland ist der Chasselas, ein Weißwein, der häufig noch mit einer malolaktischen Gärung erzeugt und abgefüllt wird. Je nach Kanton hat die Schweizer Küche viele Spezialitäten zu bieten. Die bekanntesten sind das Rindfleischgericht „Züricher Geschnetzeltes“, der Kartoffelrösti und natürlich das Käsefondue. Darüber hinaus bieten Städte wie Basel, Bern oder Zürich eine vielfältige Gastronomieszene mit zahlreichen Sternerestaurants. Köchinnen und Köche wie Tanja Brandits, Meta Hiltebrand oder Andreas Caminada haben es dabei zu einer Berühmtheit weit über die Landesgrenzen hinaus gebracht.