Verkostungsnotizen
Wie bei vielen der Top-61er in den letzten Jahren beobachtet, hat auch der legendäre Palmer in der Eintelflasche nun den Scheitelpunkt unwiderruflich überschritten. Mittleres, aufgehelltes Karmingranat, Ockerrflexe, breiterer Wasserrand. Das Bukett sehr delikat, aber auch bereits ein wenig zerbrechlich, ein Hauch von kandierten Veilchen, Herzkirschen, würzig-tabakige Anklänge, etwas Dörrpflaumen und kandierte Orangenschalen im Hintergrund. Am Gaumen seidig und fein, ein wahrer Bilderbuch-Margaux, rote Merlotfrucht ist unterlegt, nicht schlank, sondern feingliedrig, bleibt sehr gut haften, ein Wein, der seine Reife in Finesse kleidet und großes Trinkvergnügen zu bieten hat. Hat nach wie vor große Klasse, wer ihn allerdings in ganzer Pracht erlebt hat, bleibt etwas wehmütig zurück. Tempi passati! (12/2023, trinken)
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