Wenn es um kunstvoll gefertigte Champagner mit Stil und Charakter jenseits des Mainstreams geht, kommt man um den Namen Jacquesson nicht herum. Das 1798 von Memmie Jacquesson in Chalon-en Champagne gegründete Haus gehört zu den Pionieren der Champagne und erarbeitete sich seinerzeit derart schnell einen so guten Ruf, dass sogar 1834 kein Geringerer als Johann-Joseph Krug bei Jacquesson das Handwerk der Champagner-Erzeugung erlernte, bevor er 1843 seine eigene Kult-Winery eröffnete. Das Haus zeichnete sich bereits damals durch einen großen Innovationsgeist aus, denn auch die Erfindung der Agraffe, des allgemein üblichen Bügelverschlusses für Champagner- und Schaumweinflaschen, geht auf Memmie Jacquesson zurück. Durch den frühen Tod der beiden Söhne geriet das Haus weitgehend in Vergessenheit, der es erst 1925 durch die Übernahme des Courtiers Léon de Tassigny und erst recht 1974 durch den Erwerb der Familie Chiquet entrissen wurde. Gerade die letztgenannte Familie führte wieder traditionelle Methoden ein und schwor allen überflüssigen Modernismen ab. Heute verarbeitet Jacquesson Trauben aus eigenen 29 Hektar Weinbergen, allesamt als Grand Cru oder 1er Cru klassifiziert. Von Vertragswinzern werden Trauben aus circa 7 Hektar in vergleichbarer Qualität dazugekauft. Der Brut ohne Jahrgang trägt eine Ziffer im Label, die auf das Jahr der Cuvée verweist. Die Jahrgangschampagner stammen aus Grand-Cru-Einzellagen und werden erst nach vielen Jahre der Reife in perfektem Zustand auf den Markt gebracht. Kenner schätzen an den Champagnern von Jacquesson besonders, dass hier die Qualität der Grundweine und das Terroir der Champagne im Vordergrund stehen.