© Shutterstock

Avocado: Superfood oder Klimasünder?

Sieben Fakten über die alte Kulturpflanze, die zum Social-Media-Star avancierte.

Zeitgeistiges Superfood, Klimasünder und Frucht der Begierde für mexikanische Drogenbarone: Die Avocado ist in aller Munde. Wie aus einer alten Kulturpflanze, die schon die Azteken kultivierten, ein Social-Media-Star wurde.

Fakt 1 – 400

Die Avocado stammt aus der Familie der Lorbeergewächse – und ist eigentlich eine Beere. Ihr Name geht auf das aztekische Wort »ahuacatl« zurück, zu Deutsch Hoden. Historisch trug sie viele Namen, unter anderem Butterfrucht oder Alligatorbirne. 400 Sorten werden heute weltweit kultiviert.

Fakt 2 – 10.000

Ihren Ursprung hat die Avocado in den feuchtwarmen Regenwäldern Südmexikos, wo sie vor 10.000 Jahren von der Coxcatlán-Kultur genutzt wurde. Erste schriftliche Erwähnung fand sie in Europa in den Reisetagebüchern des spanischen Eroberers -Pedro de Cieza de León.

Fakt 3 – 2,4

Mexiko ist das führende Erzeugerland. Jährlich werden auf Plantagen 2,4 Millionen Tonnen geerntet. Mehr als die Hälfte werden ins Ausland exportiert – vor
allem in die USA, für die Mexiko als einziges Land der Welt eine Handelsgenehmigung hat. Als »Welthauptstadt der Avocado« gilt übrigens der Ort Uruapan im Bundesstaat Michoacán.

Fakt 4 – K,D,B6,E

Einst als fette Früchte verschrien, sind Avocados heute unter Gesundheitsgurus als Superfood hoch angesehen: Sie liefern die Vitamine K, D, B6 und E sowie Folsäure, Kalium und Kalzium. Zudem sind sie reich an ungesättigten Fettsäuren. Trotz des hohen Fettgehalts sind sie also gesund.

Fakt 5 – 10

Bis zu zehn Badewannen voll Wasser – rund 2000 Liter – sind nötig, um ein Kilo Avocado, also rund vier Stück zu voller Reife zu bringen. Einzelne Anbauregionen klagen bereits über Wassermangel. Die Avocado gilt daher (und wegen der vielen Flugkilometer, die sie bis zum Konsumenten zurücklegt) als Klimasünder. Zum Vergleich: Für ein Kilo Tomaten werden rund 180 Liter Wasser benötigt. Fleischesser haben dennoch wenig Argumente: Für ein Kilo Rindfleisch werden im Produktionsprozess 15.000 Liter Wasser benötigt.

Fakt 6 – $

Auch die mexikanischen Drogenkartelle haben das Milliardengeschäft mit den Avocados für sich entdeckt. Sie bewachen Bauern und Transporteure gegen Schutzgeld vor Dieben, erpressen die Bevölkerung, waschen mit dem Handel ihr Geld und verstecken sogar Drogenlabore in den Plantagen. Oft werden die Bauern an der Ernte gehindert, um die Weltmarktpreise in die Höhe zu treiben.

Fakt 7 – 13.390.000

Die Social-Media-Plattform Instagram listet derzeit mehr als 13 Millionen Beiträge mit dem Hashtag #avocado. Erneut der Vergleich mit der Tomate: Sie kommt auf magere zwei Millionen.


Nichts mehr verpassen!

Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an.

Erschienen in
Falstaff Nr. 09/2023

Zum Magazin

Redaktion
Mehr zum Thema
Kulinarik
Avocado-Eiscreme
Avocado-Eiscreme ist eine köstliche und erfrischende Abwechslung zu traditionellen Sorten, mit...
Von Redaktion
Avocado
Guacamole
Der wohl berühmteste Avocado-Dip
Von Gabriela Castellanos
Raclette
Avocado mit Raclette
Wie Raclette einfach und köstlich mit Avocado gelingt, verraten Jennifer und Arnaud Favre mit...
Meeresfrüchte
Crevetten mit Avocadoglace
Die pikant marinierten Crevetten auf Apfelscheiben mit Avocadoglace und Crevettenjus, servierte...
Von Sandra Girbal
Avocado
Top 10 Rezepte mit Avocado
Avocados sind gesund, nährstoffreich und können auf so viele verschiedene Arten genossen werden....
Von Dijana Djordjevic
Gemüse
Erbsenguacamole
Erbsen und Guacamole ist eine köstliche Mischung. So gut, dass man sich manchmal fragt, warum man...