Bachls Restaurant der Woche: The Bank Brasserie & Bar
»The Bank« mutiert zur Brasserie und erstrahlt in neuem Glanz.
Ein prächtigerer Genussort als der einstige Kassensaal der Länderbank lässt sich kaum finden. Seit zwei Jahren kann jedermann in dieser Ehrfurcht gebietenden marmornen Halle vorzüglich speisen. Doch es kam wie stets – nicht jedermann traute sich herein ins Fünf-Sterne-Hotel »Hyatt«. Nun wurde das Restaurant in Rekordzeit umgebaut, ein ohnehin stets hinter einem Vorhang versteckter rätselhaft leerer Raum mutierte zu einer äußerst attraktiven Bar. Die Speisekarte ist nun im Stil einer Brasserie gehalten, und das Entree wurde direkt in die Bognergasse verlegt.
Wie es scheint, funktioniert’s. Horden fescher Menschen tummeln sich rund um den Bartresen. In Sachen Meeresfrüchte fehlt naturgemäß die Nähe zum Atlantik, die Mischung aus Austern, Königskrabben, Bouchot-Muscheln und Hummer ist ein Anfang. Liebhabern von Meeresgetier fiele da noch mehr ein. Zu den erfreulichen Innovationen zählen etwa die Schalotten-Tarte-Tatin mit St. Maure und ein paar Tropferln Pedro Ximénez oder das Garnelen Cassoulet mit Kichererbsen, Chorizo und Koriander. Eine flaumige Pracht: Sauerrahmschmarrn mit eingemachten Früchten und Heumilcheis. Wer partout ein paar Scheine loswerden will, lässt sibirischen Caviar auffahren oder die Seezunge Müllerin zubereiten, mit einem knappen Fünfziger eine veritable Investition.
Gar nicht so »fünfsternig« gibt sich die Weinkarte, wo man auf durchaus freundlich gepreiste Bouteillen stößt, sogar in den »Zwanzigern«. Aber: Die beim Betreten einer Pariser Brasserie beinahe obligatorische Order »une coupe de champagne« sollte man sich tunlichst überlegen. Beim Tarif von € 24,– für ein Glas Großmarkenchampagner schleicht sich das Gefühl ein, den Umbau anteilig mitzufinanzieren.
THE BANK BRASSERIE & BAR
Bognergasse 4
1010 Wien
T: +43 1 227 401 236
www.restaurant-thebank.at