Auch in Österreich landen jährlich über eine Million Lebensmittel im Müll.

Auch in Österreich landen jährlich über eine Million Lebensmittel im Müll.
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Contra Lebensmittelverschwendung: Mit Technik zum Erfolg?

Weltweit landen über 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel pro Jahr im Müll. Lebensmittelverschwendung ist eines der Probleme unserer Zeit. Aber wie begegnen wir ihm?

1.300.000.000 Tonnen Lebensmittel. Eine schier unvorstellbar große Zahl. Zugegeben, diese Zahl spiegelt das weltweite Bild wider. Aber auch in Österreich landen laut »WWF« pro Jahr etwa eine Million Tonnen Lebensmittel im Müll. Gleichzeitig hungern auf der Welt 828 Millionen Menschen, wie aus einer Erhebung der »Welthungerhilfe« hervorgeht. Dass derartige Zahlen bei gleichzeitig anderorts nicht gedecktem Grundbedarf moralisch »einen Skandal« darstellen, steht außer Frage. Der Vermeintlich einzig positive Aspekt: Die Ursachen des Problems sind recht klar zu definieren.

Ursachen des Problems

Hier verweist die »Welthungerhilfe« auf fünf große Faktoren. Zum einen würden bereits in der Landwirtschaft Erzeugnisse durch die »falsche Lagerung, Schädlingsbefall und Schädlingsbefall« entsorgt, weil »es nicht genügend Abnehmer:innen am Markt gibt«. Die Überproduktion, Qualitätsstandards und Transportschäden würden anschließend in der verarbeitenden Industrie die größten Verluste hervorbringen. Während im »Groß- und Einzelhandel Kundenwünsche nach einer breiten und optisch ansprechenden Auswahl«, die größte Herausforderung darstellen und viele Lebensmittel auf den Müll wandern lassen. Ein Faktor ist auch die Gastronomie, die vor allem aufgrund »unkalkulierbarer Nachfrage« eine erhebliche Menge an Speiseabfällen beisteuert. 


Über den verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln haben wir auch in unserer Podcastfolge mit Paul Ivic gesprochen. Die ganze Folge hören Sie hier.


Auch Verbraucher:innen in der Verantwortung

Die Hauptverantwortung kommt zwar sicher größeren Playern zu, aber auch die Verbraucher:innen sind nicht aus der Verantwortung zu nehmen. »Wir haben uns daran gewöhnt, dass Lebensmittel im Überfluss verfügbar sind und das Bewusstsein dafür verloren, welche Leistung und welcher Ressourcen- bzw. Energieverbrauch eigentlich hinter den vollen Regalen steht«, heißt es hierzu von der »Welthungerhilfe«. Bei immer größer werdenden Verpackungen und gleichzeitig immer mehr Singlehaushalten verderben aber auch in privaten Kühlschränken eine nicht unerhebliche Menge an Lebensmitteln. Eine Entwicklung, der mit neuen Technologien entgegengewirkt werden kann.

Neue Technologien

Bei der Lagerung zuhause kommt es vor allem darauf an, die Lebensmittel länger haltbar zu machen. Wie soll eine einzelne Person ein Kilogramm Karotten verarbeiten, wenn niemand »hilft«? Viele Kühlschränke bieten seit Jahren Geräte mit extra Gemüsefächern an, was in jedem Fall eine Verbesserung darstellt. Hersteller wie »Miele« gehen aber sogar noch einen Schritt weiter: Beispielsweise sprüht die »PerfectFresh Active«-Technologie automatisch alle 90 Minuten oder beim Öffnen der Kühlschranktür einen feinen Sprühnebel auf die Frischeschublade. Kälte und Feuchtigkeit helfen dann dabei, das Verderben der Lebensmittel weiter hinauszuzögern und im besten Fall komplett zu verhindern. 

Der feine Sprühnebel der »PerfectFresh Active«-Technologie soll dazu beitragen, Lebensmittel länger frisch zu halten.
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Der feine Sprühnebel der »PerfectFresh Active«-Technologie soll dazu beitragen, Lebensmittel länger frisch zu halten.

Auch im Ofen kann gerettet werden

Wer seine Lebensmittel rechtzeitig verarbeitet ist dennoch nicht immer davor gefeit, am Ende etwas wegwerfen zu müssen. Beispiel: Anbrennen im Ofen. Hier möchte »Miele« beispielsweise mit »TasteControl« ein Übergaren oder Austrocknen verhindern. Und mit der »Smart Food ID«, einem Automatikprogramm, das den Garprozess steuert, kann vermieden werden, dass Gerichte im Ofen anbrennen. Grundsätzlich bleibt aber trotz aller technischen Helfer der Appell an jede:n Einzelne:n: Lebensmittel müssen nicht direkt in den Müll, wenn sie nicht mehr perfekt aussehen. Und das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Verfallsdatum. 

Redaktion
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