Julian Sommergruber, Betriebsleiter, Philipp Rosska, Belegschaftsvertreter, und Mike Lanner, Geschäftsführer des Wiener Würstelstands.

Julian Sommergruber, Betriebsleiter, Philipp Rosska, Belegschaftsvertreter, und Mike Lanner, Geschäftsführer des Wiener Würstelstands.
© Joep Schrijver

Ein Drittel über dem Gastro-Kollektivvertrag: »Wiener Würstelstand« erhöht die Löhne um 10,6 Prozent

Trotz der gestiegenen Lohnkosten wird das Angebot künftig noch konsequenter auf Nachhaltigkeit ausgerichtet und das gesamte Wurstangebot auf Bio umgestellt.

Eine kräftige Herbstlohnrunde gibt es für die Mitarbeiter des »Wiener Würstelstands« in der Pfeilgasse in Wien. »Natürlich spürt auch unser Betrieb die steigenden Energiekosten und Einkaufspreise, aber unsere Mitarbeiter trifft die Teuerung härter, darum waren wir uns rasch einig, dass es jetzt ein ordentliches Plus geben muss«, sagt Geschäftsführer Michael Lanner. Ab dem 1. Jänner 2023 bekommt man daher für eine Vollzeitbeschäftigung am Wiener Würstelstand mindestens 1.915,60 Euro brutto (14 x pro Jahr zzgl. Mehr- und Überstundenzuschläge sowie Trinkgeld). Hinzu kommt ab dem ersten Quartal 2023 ein Bonusmodell für erfahrene Mitarbeiter, die damit bis zu 2.175,40 Euro brutto verdienen – was rund ein Drittel über dem aktuellen Gastro-Kollektivvertrag liegt.

Trotz der gestiegenen Lohnkosten hat der Würstelstandbetreiber außerdem beschlossen, das Angebot noch konsequenter als bisher auf Nachhaltigkeit auszurichten – und zeitgleich das gesamte Wurstangebot auf Bio umzustellen. Erleichtert wird dieser Schritt durch einen anderen Effekt der Teuerung: Da die Erzeuger von Bioprodukten mit eigenen Rohstoffen von der Teuerung deutlich weniger betroffen sind als andere Hersteller, hat sich der Preisunterschied zwischen Biolebensmitteln und »konventionellen« Waren in den letzten Monaten deutlich verringert.

Diese Speisen werden bio

Zusätzlich zum bestehenden Bio-Würstelsortiment gibt es ab sofort die Original Bosna, die vegane Bosna, die Käsekrainer und Bratwürste sowie die beliebten Spezial-Hotdogs »Bologna WÜ« und »Cordoba WÜ« nur mehr in Bio-Qualität. Auch die Bio-Lammwürstel kehren »auf vielfachen Wunsch unserer Kundinnen und Kunden“ zurück an den Wiener Würstelstand. Hatten Bio-Würste bislang einen Anteil von 36 Prozent am Gesamtsortiment, machen sie damit bereits 67 Prozent aus und sollen im ersten Quartal 2023 einen Anteil von 100 Prozent erreichen.

Unbürokratische Hilfe für die Ärmsten

Wer immer kommt, Hunger hat und um eine »Solibosna« bittet, bekommt diese am Würstelstand in der Pfeilgasse kostenlos und diskret, solange er welche »vorrätig im Spendentopf« hat. Spendiert werden die Würste teils von den Würstelstandbetreibern und teils von den Gästen, die jederzeit eine »Solibosna« für andere kaufen können – vor Ort am Würstelstand oder über die Website solibosna.at.

Julia Emma Weninger
Julia Emma Weninger
Chefredakteurin Online
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