Ein Muss für alle Naturliebhaber und Abenteurer: Die Großglockner Hochalpenstraße.

Ein Muss für alle Naturliebhaber und Abenteurer: Die Großglockner Hochalpenstraße.
© Julius Silver

Genusswandern: Osttirol

Die Region Osttirol bietet ein unvergleichliches Erlebnis für alle Genusswanderer. Entlang idyllischer Wanderwege und malerischer Bergpfade warten atemberaubende Panoramen, majestätische Gipfel, sanfte Almen und kulinarische Schmankerl, verfeinert mit frischen Kräutern.

Irgendwie fühlt man sich an Nepal erinnert. Eingeklemmt zwischen größeren Ländern und hohen Bergen, Heimat des höchsten Gipfels und von spektakulären Schluchten, Seen und Tallandschaften: Osttirol ist ein alpines Hochkonzentrat. Spürbar wird das in Kals, dem kleinen Bergsteigerdorf am Fuße des ­Großglockners. Es reicht, den »Talrundweg« zu gehen, um eine Ahnung zu bekommen, welche Naturkräfte ein paar Geländestockwerke weiter oben wirken. Alles wirkt hier eine Spur steiler, enger und eindrucksvoller – selbst wenn der Weg eigentlich in einem sanften Auf und Ab durch bezaubernde Fauna-Habitate führt. Offene Augen werden mit verschiedensten Arten von Klee und Glockenblumen, mit Türkenbundlilien und Knabenkraut belohnt. Die 52 Meter lange Hängebrücke über den Ködnitzbach und die mit einem Felsblock baulich verschmolzene Felsen­kapelle sorgen indes für offene Münder.   

In Kals dauert es aber auch in alle ­anderen Himmelsrichtungen nur ein paar Gehminuten bis zum nächsten »Wow!«-Moment. Beispielsweise beim Rastplatz Schoberblick, benannt nach dem Hochgebirgsmassiv, das man von hier aus sehen kann. Weiter geht es Richtung »Gradonna Mountain Resort« mit seinem charakteristischen schwarzen Turm, wo Chefkoch Michael Karl für ­mediterranen Touch am Teller und der mit Raritäten gespickte Weinkeller für Genussgarantie sorgt. Staunen lässt es sich aber auch westlich von Kals auf der Blauspitze, einem markanten Felszahn, der zu den schönsten Aussichtspunkten in der Umgebung des Großglockners gehört, oder im Dorfertal, wo man in den Nationalpark Hohe Tauern eintritt. Fertig mit dem Staunen wird man hier nie.

Der Nationalpark Hohe Tauern beeindruckt mit einer einzigartigen Flora und Fauna, Wanderwegen und Besucherzentren für die ganze Familie.
© Julius Silver
Der Nationalpark Hohe Tauern beeindruckt mit einer einzigartigen Flora und Fauna, Wanderwegen und Besucherzentren für die ganze Familie.

Der Nationalpark bietet mehr als 4000 Kilometer Wanderwege, 300 Berggipfel über 3000 Meter, dazu Gletscher, Bäche, Wasserfälle und Almen. Bergführer Martin Gratz verkürzt einem den rund einstündigen Weg vom »Taurerwirt« auf die ­Bergeralm mit sachkundigen Anekdoten über Glockner-Pionier Johann Stüdl, Namensgeber und Financier der nach ihm benannten Hütte und der Südwestgrat-Route auf den Gipfel. Nach einer weiteren Stunde erreicht man das »Kalser Tauernhaus«. Noch einmal 60 Wanderminuten und man steht am Ufer des Dorfersees. Dort kann es dann schon vorkommen, dass Gratz seine Trompete aus dem Rucksack holt und den »Erzherzog-Johann-Jodler« intoniert.

Aber auch abseits des Glockner­massivs geizt Osttirol nicht mit alpinen Reizen. Von Lienz aus lässt sich das sternförmig erproben. Nördlich das Iseltal hinauf bis ­Ainet lohnt sich die knapp zweistündige Wanderung hinauf auf die »­Hochschoberhütte«. Dort kann man entweder zu einer alpinen Überschreitung ansetzen oder sich auf die Kochkünste von Hüttenwirt Harry Lucca konzentrieren, der vor und nach der Hüttensaison als Koch und Eventmanager in Monte Carlo arbeitet. Im Osten, dem Drautal folgend, ist das Kräuterdorf Irschen Ausgangspunkt für Wanderungen auf Bergkräuteralmen oder in die ­Kreuzeckgruppe. Von Lienz aus Richtung Süden wird es in den Gailtaler Alpen schnell hochalpin. Der Aufstieg zur von einem neuen Pächterteam bewirtschafteten »Karlsbader Hütte« ist zwar fordernd, die Felsarena vor der Terrasse, die sich im kleinen ­Laserzsee spiegelt, aber einzigartig. Von den Strapazen erholen lässt es sich, wenn man Richtung Südwesten im Hochpustertal bis Sillian fährt und dort in der »­Dolomiten Residenz« eincheckt. Die sich in Griffweite auftürmenden Dolomiten liefern bei Wanderungen ein Panorama, an dem sich selbst Nepal die Zähne ausbeißt.

Adressen

Gourmetrestaurant im Gradonna
Traditionsreiche Osttiroler Rezepte werden von Chefkoch Michael Karl mit einer Portion -mediterraner Genussfreude neu interpretiert.
Gradonna 1, 9981 Kals am Großglockner
T: +43 4876 82000
gradonna.at

Kirchenwirt
Küchenchef Andreas Prosch legt Wert auf Ursprung, Qualität und Frische der verarbeiteten Lebensmittel. Das schmeckt man vom Osttiroler Schlipfkrapfen bis zu den Kaspressknödeln.
Pfarrgasse 7, 9900 Lienz
T: +43 4852 62500
kirchenwirt-lienz.at

Landhof Irschen
Markus Locker ist Gastgeber und Küchenchef in einer Person. Die regionalen Gerichte werden mit Kräutern verfeinert, die man direkt von den »-Kräuterhexen« des Orts bezieht.
Stresweg 8, 9773 Irschen
T: +43 4710 200480
landhof-irschen.at

Orangerie im Grandhotel Lienz
Christian Flaschberger lässt in seine -Osttiroler Küche die Aromen der Nachbarländer einfließen, etwa bei den Überraschungsmenüs in drei bis fünf Gängen.
Fanny-Wibmer-Pedit-Straße 2, 9900 Lienz
T: +43 4852 64070
grandhotel-lienz.com

Dolomiten Residenz
Ob Milch vom Almbauern des Hochpustertals, frisch gebackenes Brot aus der Dorfbäckerei, -Ziegenprodukte aus dem Nationalpark Hohe -Tauern: Hier wird auf Regionalität gesetzt.
Sillian 49 d, 9920 Sillian
T: +43 4842 60110
sporthotel-sillian.at

Erschienen in
Falstaff Nr. 04/2023

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Klaus Höfler
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