Charme der 20er- und 30er Jahre

Charme der 20er- und 30er Jahre
© Tina Herzl

Hello »Josefine«: Eröffnung eines zauberhaften Boutique-Hotels

Die Wiener Hotelszene ist um eine einzigartige Herberge reicher: Art Déco trifft auf Wiener Geflecht, Kristallluster und surrealistische Kunst.

»Es war schon eine besondere Herausforderung, in Zeiten von Corona so ein Hotelprojekt umzusetzen« erzählt Manfred Stallmajer im Gespräch mit Falstaff. Der erfahrene Hotelier (»Guesthouse«, früher »Das Triest«) führt weiter aus, dass es für ihn trotz aller Widrigkeiten nie eine Alternative zur Fertigstellung des Hotels mit dem berühmten »Barfly’s Club« gab. Die Mühe hat sich ganz offensichtlich mehr als gelohnt, gemeinsam mit Hoteldirektorin Susanne Hofmann werden ab sofort Gäste empfangen.

Bei der historischen Namensgeberin handelt es sich weder um die von Fats Domino Besungene, noch um die Romanfigur Josefine Mutzenbacher, sondern um Josephine de Bourblanc. Die französische Aristokratin genoss eine künstlerische Ausbildung an der Sorbonne und entwickelte sich mit diesem Hintergrund zu einer perfekten Gastgeberin für eine bunte Schar von Musikern, Künstlern, Tänzern, Schauspielern und Intellektuellen – viele von ihnen auf der Flucht vor der russischen Revolution.

Die kreative und rastlose Josefine hat im gesamten Hotel ihre Spuren hinterlassen, ihr Zauber ist überall spürbar. Geschaffen haben diese einzigartige Atmosphäre Manfred Stallmajer und Daniel Hora, Inhaber des Architekturbüros »MEGATABS«. Das Hotel »Josefine« verfügt über 49 Zimmer, deren erlesene Details jedes Einzelne zu etwas Besonderem machen. Glamouröses Design im Stil des Art Déco trifft auf Wiener Geflecht, Kristallluster, surrealistische Kunst und analoge Ausstattung und versetzt die Gäste zurück in eine andere Zeit. 

Samt, Messing sowie grüner Marmor sind die vorherrschenden Materialien und erschaffen, gepaart mit goldenen Details, Spiegeln und handgefertigten Retro Elementen, ein ganz besonderes Flair. Für den Umbau und die Ausstattung wurde vorwiegend auf regionale Anbieter gesetzt. Ein Großteil der Möbel und Deko Elemente wurde von der Tischlerei Göbel eigens für das Hotel angefertigt. Die einzigartigen Kunstwerke, die Gänge und Spiegel zieren, kreierte der Künstler Ben Reyer. In allen Zimmern finden sich Boxspringbetten, deren Matratzen von dem niederösterreichischen Unternehmen Ramini Homedesign in Handarbeit gefertigt wurden. Designerin Praline Le Moult lässt Zeichnungen von Josefine aufleben und interpretiert sie neu.

Der unverkennbare Stil des Boutique Hotels »Josefine« wird auch im Untergeschoss des Hauses fortgeführt, denn dort befindet sich der altbekannte »Barfly’s Club«. Während die Räumlichkeiten tagsüber als gemütlicher Frühstücksbereich (vorerst nur für Hotelgäste) dienen, verwandeln sie sich nachts zu einer Cocktailbar mit über 1200 Whiskys und 500 Rums im Angebot.

Bernhard Degen
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