Bier ist beliebt: Rund 92 Liter trinkt jeder Deutsche durchschnittlich pro Jahr.

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Klosterbrauerei entwickelt Bier-Pulver – aber es gibt eine Einschränkung

Eine Klosterbrauerei möchte den Biermarkt mit einem wasserlöslichen Pulver revolutionieren und damit gleichzeitig der Umwelt Gutes tun.

Pulver zur Getränkeherstellung sind bisher eher in Form von Brause oder als beispielsweise Eiweiß-Shakes bekannt. Die Klosterbrauerei in Neuzelle in Brandenburg hat nun ein Pulver entwickelt, das zu einem schmackhaften Bier werden soll, wenn man es mit Wasser mischt. Eine Einschränkung gibt es dabei allerdings noch: Das Pulver, das im Sommer dieses Jahres auf den Markt kommen soll, wird vorerst nur alkoholfrei erhältlich sein.

Daraus besteht das Bier-Pulver

Einem Bericht des »rbb« zufolge habe die Entwicklung des Bier-Pulvers rund zwei Jahre gedauert und soll im Juli 2023 abgeschlossen sein. Der Braumeister erklärte darüber hinaus, dass das Pulver aus natürlichen Produkten hergestellt werde und man es »bierähnlich« nennen könne.

Um das Bier-Pulver herstellen zu können, wird in der Brauerei ein besonders dextrinreiches Bier hergestellt und zu einem in Wasser löslichen Pulver verarbeitet. Das Stärkeabbauprodukt Dextrin ist dabei häufig in Bier zu finden. Es ist ein Einfachzuckermolekül und verleiht dem Gerstensaft etwa eine besonders standfeste Krone.

Gut für die Umwelt

Vor allem aus Umweltsicht könnte das Bier-Pulver einen entscheidenden Vorteil gegenüber Flaschenbier haben: »Weltweit werden Milliarden Liter Wasser zum Verbraucher transportiert, denn Bier besteht nun mal aus bis zu 90 Prozent aus Wasser. Aus Umweltsicht sparen wir daher schon beim Transport«, so Helmut Fritsche, Gesellschafter der Brauerei, der durch das Bier-Pulver den Transport von vielen Getränkelitern einsparen möchte.

Langfristig soll außerdem der Herstellungsprozess weiterentwickelt und optimiert werden, sodass gar kein traditioneller Brauprozess mehr für das Bier-Pulver erforderlich sein soll, was ebenfalls Ressourcen sparen würde.

So wird das Bier-Pulver zubereitet

Um ein optimales Geschmacksergebnis zu erzielen, soll das Bier-Pulver mit kohlensäurehaltigem Wasser gemischt werden. Im Ausnahmefall sei dem Braumeister zufolge allerdings auch eine Zubereitung mit Leitungswasser möglich. Da die Deutschen dem  neuen Produkt vermutlich kritisch gegenüberstehen werden, möchte die Klosterbrauerei das Bier-Pulver vor allem in transportintensiven Exportmärkten wie Ländern in Asien oder Afrika vermarkten – aber auch in Europa werde das Pulver in den Handel kommen.

Tim Lamkemeyer
Tim Lamkemeyer
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