© Wien Tourismus / Peter Rigaud

Opera Gourmet: Kulinarische Ballfreuden

Der Opernball 2017 überrascht mit einem neuen kulinarischen Konzept. Traditionsreiche Institutionen und junge Slow-Food-Künstler sorgen für die Genussmomente am Ball. Falstaff präsentiert die Highlights und wo sie zu finden sind.

1. STOCK – Hinterbühne mit Slow Food

 Ströck Feierabend – Brot und Wein

Ein gemütlicher »Slow Food«-Bereich von »Ströck Feierabend« lockt die Gäste zur neu gestalteten und in moderner Holz-Architektur erstrahlenden Hinterbühne. Hier serviert »Ströck Feierabend« eine Brettljause mit Opernballwürsteln – erstmals aus dem Hause Roman Thum – und einem eigens für den Opernball kreierten Käse von Lingenhel. Außerdem gibt es eingelegtes Gemüse aus dem »Ströck Feierabend«-Garten. Offizieller Partner ist »Slow Food Vienna«.

Roman Thum

Bei der Hinterbühne serviert Roman Thum seine Opernballwürsteln. Der Fleischhauer ist unter Gourmets kein Unbekannter. In seiner kleinen Manufaktur wird noch immer nach der alten Methode der Aderpökelung gearbeitet: Dabei wird die Pökellauge durch die Adern der Hinterläufe geleitet. Das Ergebnis: saftiger Schinken, der auf der Zunge zergeht.

Lingenhel-Käse

Für den Opernball 2017 hat Johannes Lingenhel einen ei­genen Käse kreiert – eine Mischung aus Schafs- und Ziegenmilch mit frischen Kräutern aus dem Garten von »Ströck Feierabend«. Viele Jahre betrieb Johannes Lingenhel mit Christian Pöhl den bekannten Feinkostladen »Pöhl« am Naschmarkt. Seit letztem Jahr führt Johannes Lingenhel in Wien-Landstraße ein Gourmet-Paradies für Käse-Aficionados mit einer Schaukäserei, Edel-Greißlerei und einem Restaurant mit Daniel Hoffmeister als Küchenchef (zuvor u. a. »Ikarus«, »Motto am Fluss«).

3. STOCK – Schlumbergers Kavier-, Sekt- & Schnecken- Bar

Wie schön, dass heuer neben den künstlerischen Genüssen auch die Kulinarik einiges zu bieten hat. Erstmals wird es heuer eine Bar geben, an der nicht nur fein Prickelndes von der Traditionssektkellerei Schlumberger ausgeschenkt wird, sondern auch Kaviar und Schnecken genossen werden können. Alles »made in Austria« – der Kaviar stammt von Walter Grüll aus Salzburg und wurde von Heinz Reitbauer (»Steirereck«) persönlich gesalzen, die Schnecken kredenzt Andreas Gugumuck aus Wien.

Grüll-Kaviar: Luxusgenuss

Fischzucht ist für Walter Grüll mehr als ein Beruf, sie ist seine Leidenschaft. Schon als Kind begann er, Forellen zu züchten. Später wurde er Österreichs erster Störkaviarproduzent, und sogar der erstklassige weiße Kaviar zählt zur Produktpalette.

Gugumuck & Markterei

Angetan von der Idee, seine eigenen Weinbergschnecken zu züchten, kehrte Andreas Gugumuck (im Bild mit Benedikt Zacherl von Schlumberger) der IT-Branche den Rücken und übernahm die Landwirtschaft seiner Oma. Am Opernball gibt es seine mehrfach ausgezeichneten Wiener Schnecken zu Kaviar und Sekt. Kulinarischer Partner der »Schlumberger Kaviar-, Sekt- und Schneckenbar« ist Thomas de Martin, der in Wien die »Markterei« führt – eine Markthalle in der Alten Post, die am Wochenende regionale Delikatessen bietet. 

Heinz Reitbauer

Heinz Reitbauer vom »Steirer­eck« ist einer der besten Köche Österreichs. Für den Opernball hat er eine eigene Salzung für den Grüll-Kaviar kreiert, mit der alle Geschmacksnuancen des Kaviars unterstrichen werden. Seit 2005 führt Reitbauer das von den Eltern gegründete »Steirereck« im Stadtpark. Schon zuvor war er Küchenchef des »Steirereck am Pogusch«. Sein eigenständiger Stil mit Hang zur Perfektion brachte ihm unzählige Auszeichnungen ein, unter anderem Rang 9 auf der Liste »The World’s 50 Best Restaurants«.

3. STOCK & SOUTERRAIN – »Schwarzes Kameel«

tanzen macht hungrig – was wäre da besser als frische Brötchen mit saftigem Beinschinken? Am Opernball sind diese und andere feine Spezialitäten an der »Schwarzen Kameel«-Bar zu genießen – unschwer zu erkennen an ihrem einzigartigen »Kameel«-Design. Serviert werden die Köstlichkeiten von Oberkellner-Urgestein Georg Gensbichler persönlich.
Auch der traditionelle Opernball-Heurige wird dieses Jahr vom »Schwarzen Kameel« betrieben und trägt den Namen »Wolfsschlucht«. Tipp: In der Woche vor dem Opernball, ab 17. Februar 2017, stimmt eine Pop-up-Bar vor dem »Schwarzen Kameel« auf den Ball ein.

Schwarzes Kameel

Eine Wiener Institution mit langer Tradition: Das »Schwarze Kameel« am Opernball 2017 ist eine Kopie des Originals im ersten Wiener Gemeindebezirk.  Bereits 1618 wurde das »Kameel« als Gewürz­krämerei eröffnet. Heute zählen zum charmanten Genusstempel im Herzen der Stadt Bar, Restaurant, Beletage, Feinkost und Patisserie. Das »Kameel« genießt Kultstatus, nicht zuletzt aufgrund der hohen Qualität der Produkte. Am Opernball finden die Gäste die »Schwarze Kameel«-Kopie im Balkon rechts (3. Stock).

Heuriger Wolfsschlucht

Der Opernball-Heurige hat Tradition. 2017 wird er vom »Schwarzen Kameel« betrieben – und kehrt damit zu seinen Wurzeln zurück. Denn schon in den 1960er-Jahren schenkte hier die Familie Friese Wein aus. Nun kehrt sie zum Opernball zurück und tauft ihren Heurigen »Wolfsschlucht« – eine Reminiszenz an die Oper »Der Freischütz«. Die »Wolfsschlucht«, die sich im ersten Souterrain befindet, ist eine »Mischung aus Jägerstube und Geisterbahn«, so Opernball-Organisatorin Maria Großbauer.

Das »Schwarze Kameel« ist ein charmanter Genusstempel in der Innenstadt.
Foto beigestellt
Das »Schwarze Kameel« ist ein charmanter Genusstempel in der Innenstadt.
Der Heurige »Wolfsschlucht« befindet sich im ersten Souterrain der Oper.
© Agnes Hasum
Der Heurige »Wolfsschlucht« befindet sich im ersten Souterrain der Oper.
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