»D« wie Dry Aging (und andere
Reifemethoden)
Dry Aging ist ein neudeutscher Begriff für etwas, was die erfahrenen Fleischhauer des Landes schon immer wussten: Rindfleisch ist dann am besten, wenn es lange abgehangen ist. Dry Aging meint aber heutzutage eine mehrwöchige, kontrollierte Fleischreife bei knapp über null Grad Lufttemperatur, möglichst wenig Temperaturschwankung und ausreichender Luftzirkulation – unverpackt und hängend. Das macht das Fleisch einerseits zarter, andererseits verbessert es maßgeblich den Geschmack. Proteine werden von Enzymen und Mikroorganismen aufgespalten, Aminosäuren freigesetzt und Fette in Fettsäuren zerlegt. Je länger die Reife, desto zarter wird das Fleisch,
das zwar einen großen Teil seines Gewichts verliert, dessen Geschmack
aber umso konzentrierter wird. Eine Reifezeit von mindestens 28 Tagen
wird empfohlen, es gibt aber auch interessante Versuche, bei denen der »Englische« bis zu einem Jahr lang reifen kann.