Ein überschwemmter Weinberg in Südfrankreich. Das schlechte Wetter soll die Ernte auf ein Rekordtief bringen.

Ein überschwemmter Weinberg in Südfrankreich. Das schlechte Wetter soll die Ernte auf ein Rekordtief bringen.
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Studie erwartet europaweit historisch ertragsschwache Weinernte

Aufgrund des katastrophalen Wetters in weiten Teilen Europas wird mit einer im Jahresvergleich wesentlich schwächeren und kürzeren Ernte gerechnet.

Der Dachverband der europäischen Landwirtschaft (Copa-Cogeca) prognostiziert für dieses Jahr eine deutlich geringere und kürzere Weinernte aufgrund der klimatischen Herausforderungen in ganz Europa.  Die Weinproduktion in den drei wichtigsten Erzeugerländern - Italien, Frankreich und Spanien - wird auf etwa 117,3 Millionen Hektoliter geschätzt, was einem Rückgang von 18% gegenüber dem Vorjahr entspricht. »Zusätzlich zu den Frösten im Frühjahr, die die Erträge in Frankreich und Norditalien um etwa 30% verringerten, haben ÜberschwemmungenHagel, Dürre und Mehltau die Verluste noch vergrößert«, berichtet die Landwirtschaftsagentur Copa-Cogeca. Sie stellte jedoch fest, dass sich die Beschaffenheit der Trauben deutlich verbessert hat, was ein gutes Zeichen für die Qualität ist.

Stärkster Rückgang für Frankreich prognostiziert

Die Frühjahrsfröste in Frankreich, die die Erträge um etwa 30% verringerten, sowie die Feuchtigkeit im Sommer, die Krankheiten verursachte, werden voraussichtlich zu einer historisch niedrigen Ernte führen. Copa-Cogeca prognostiziert einen Rückgang von 29% im Vergleich zum Vorjahr und geht davon aus, dass 33,3 Millionen Hektoliter nicht überschritten werden. In Italien wird die Weinproduktion um voraussichtlich um etwa 9% auf 43,7-45,0 Mio. Hektoliter sinken. »Viele Gebiete in Nord- und Mittelitalien wurden von den Frühjahrsfrösten hart getroffen, die bis zu 40% der Blütenknospen zerstörten, aber es gibt gute Aussichten für Weißwein«, so der Copa-Cogeca.

Kurze Ernte in Spanien

Die Weinernte in Spanien wird auf 39,5 Millionen Hektoliter geschätzt, 7 Millionen Hektoliter »Die Ernte hat mit Früchten von sehr guter Qualität begonnen, aber es wird erwartet, dass sie kurz ausfallen wird, vor allem wegen der sommerlichen Trockenheit und gelegentlichem Frost und Hagel.« In Deutschland wird die Erntemenge aufgrund von Mehltau, Frühjahrsfrost und Hagel - und Überschwemmungen - voraussichtlich unter 9 Millionen Hektoliter und unter dem zehnjährigen Durchschnittsertrag liegen. Portugal ist das einzige Land, in dem mit einem leichten Anstieg der Ernte um 1% gerechnet wird. Produktionsrückgänge auf den Azoren, in Minho und Lissabon werden voraussichtlich durch Steigerungen in den Regionen Douro und Porto sowie Terras de Cister ausgeglichen. Es werden Weine von guter Qualität erwartet, fügte der Copa-Cogeca hinzu.

Catherine Walbridge
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