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Tischgespräch mit Fritz Karl

Der aus Film, Fernsehen und Theater bekannte Schauspieler spricht im Falstaff-Talk über Gastro-Karrieren und das EInkaufen am Markt.

Falstaff: Wie haben Sie die vergangenen Monate erlebt?
Fritz Karl:
Ich drehte zuletzt in Köln mit Quarantänestufe drei. Das heißt, dass man bei Kuss- oder Sexszenen die Abstandsregeln natürlich nicht einhalten kann. Was wiederum bedeutet, dass ich mich nur zwischen Hotel und Drehort bewegen darf. Ich darf auch meine Familie nicht sehen – oder nur, wenn sie unmittelbar vorher getestet wurde.

Sie leben mit Ihrer Familie in München, wo gehen Sie da Ihrer Leidenschaft, dem Fliegenfischen, nach?
Ich bin im Sommer einfach über die Straße zur Isar gegangen, habe mich hineingestellt und los ging’s. Cool! Mein Ältester und mein Zehnjähriger teilen dieses Steckenpferd mit mir.

Wo trifft man den bekennenden Genießer Fritz Karl am ehesten beim Einkaufen?
Am Viktualienmarkt. Ich weiß gar nicht, wann ich zuletzt in einem Supermarkt oder Discounter eingekauft habe. Das ist total unsexy. Auch als wir noch am Traunsee lebten, haben wir Gemüse, Fleisch oder Fisch nur am Markt oder in kleinen Geschäften eingekauft.

Haben Sie ein paar Lokaltipps? Wohin gehen Sie gerne essen?
In München ins »Gasthaus Isarthor«, ein ganz kleine Wirtshaus, das Augustiner-Bier aus dem Holzfass ausschenkt. Gestern waren wir im »Jin« – hervorragende asiatische Küche. Und im Salzkammergut ins »Hotel Post« in Traunkirchen oder in das »Restaurant Bootshaus« der Familie Gröller, beide am Traunsee.

Könnten Sie sich vorstellen, einmal selbst ein Lokal aufzumachen? Sie stammen ja aus einer Gastronomenfamilie.
In den letzten Jahren hatte ich schon einmal den Gedanken, ein kleines Wirtshaus zu führen. Aber das sind so Wünsche, wie wenn man irgendwo im Urlaub am Meer ist und dann glaubt: Ein Haus am Meer, das wäre es jetzt! In der Praxis bedeutet das einen riesigen Aufwand. Man braucht etwa jemanden, der sich um das Haus kümmert und es pflegt. Ich weiß aus erster Hand, was es heißt, Gastronom zu sein. Es ist ein Fulltime-Job mit unglaublicher Verantwortung für das Personal und die Gäste. Nein! Sowohl meine Geschwister als auch ich sind aus der Gastronomie geflüchtet.

Was für ein Restaurant hatten Ihre Eltern?
Das war der »Berghof« in Traunkirchen. Es wurde gut gekocht, und wir waren in der Region sehr bekannt. Meine Eltern haben bereits sehr früh ihre Küchenlinie verändert und erweitert. Also nicht mehr Hirtenspieß, Wiener Schnitzel und Salzburger Nockerln, sondern Menüs mit Weinbegleitung. Sie waren Kulinarik-Pioniere für diese Gegend.

Haben Sie etwas aus dieser Zeit mitgenommen?
Die Liebe zu gutem Essen und gutem Wein. Und ich gebe das auch weiter. Meine drei großen Kinder können wunderbar kochen und waren teilweise auch in der Gastronomie tätig.


Fritz Karl

Der 1967 in Gmunden geborene Schauspieler ist heute eines der bekanntesten Gesichter in der deutschsprachigen Film-, Fernseh- und Theaterwelt. Aktuell sorgt der viel beschäftigte Publikumsliebling und siebenfache Vater als Gerichtspsychologe Thomas Meiberger in der Krimi-serie »Meiberger – Im Kopf des Täters« für spannende Unterhaltung.

Erschienen in
Falstaff Nr. 08/2020

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Alex. Hesse
Redakteurin
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