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UNESCO-Weltkulturerbe: Warum das Baguette eigentlich aus Wien kommt

Endlich ist es spruchreif: Das französische Brot schlechthin, das Baguette, beziehungsweise die Kultur, die es umgibt, wurde zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Erfunden haben soll es allerdings ein Wiener.

Jahrelang wurde darüber gesprochen, nun ist es tatsächlich passiert: Das Baguette wurde von der UNESCO zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt. Gegenstand ist jedoch nicht das ikonische Stangenbrot selbst, sondern die Kultur, die es umgibt. Die köstliche Kombination aus kunspriger Kruste und luftig-zarter Krume gehört zum französischen joie de vivre einfach dazu.

À la viennoise

Wie das Baguette entstanden ist und warum es aussieht, wie es aussieht, darum ranken sich die verschiedensten Geschichten. Laut einer von ihnen kommt das frisch gekürte Brot jedoch nicht aus Frankreich, sondern stammt von einem Wiener Bäckermeister. In den 1830ern soll August Zang nach Paris gekommen sein, um die »Boulangerie Viennoise« zu eröffnen, in der wenig später das erste Baguette den Dampfofen verließ. Die günstige Brotvariante, die mit Bierhefe gebacken wurde und ganz ohne Milch auskommt, avancierte schnell zum Lieblingsbrot der Bevölkerung.

Die »Boulangerie Viennoise« von August Zang Rue de Richelieu in Paris um 1909.
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Die »Boulangerie Viennoise« von August Zang Rue de Richelieu in Paris um 1909.

Tatsächlich werden Mehlspeisen mit Hefeteig in Frankreich bis heute als »Viennoiserie« bezeichnet und werden in der Regel mit Weißmehl und aktiven Hefekulturen hergestellt, die den Teig schnell aufgehen lassen und ihm die perfekte Lockerheit verleihen – in Abgrenzung zur »Boulangerie«, bei sich alles ums französische Brot dreht: vom Baguette über die Ficelle bis hin zum »pain complet«, der französischen Variante des Vollkornbrots.


Fee Louise Schwarz
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Digital Redakteurin
Ferdinand von Vopelius
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Portalmanager Österreich
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