Die Grande Dame der guten österreichischen Küche versammelt in der Vorweihnachtszeit ihre Enkel – auch, aber nicht nur zum Keksebacken. Ihre weihnachtlichen Rituale und ihre liebsten Rezepte hat sie uns verraten.
»Unsere Keksrezepte sind wohlgehütete Familientradition, die backen wir seit Jahrzehnten und alle Jahre wieder. Die meisten stammen noch von der Mutter, aber auch von meiner Tante Mitzi aus Wien, von der hab ich sogar noch ein handgeschriebenes Kochbuch erhalten. Sie war die Frau eines Regierungsrats, sozusagen die vornehmen Verwandten aus Wien. Ich kann mich noch erinnern, wie aufgeregt wir als Kinder waren, weil sie uns mit auf den Christkindlmarkt genommen hat.
Wobei, ganz stimmt das mit den Familienrezepten auch nicht: Die Lukulluskekse sind die absoluten Lieblinge meines Mannes, die hab ich vom einst sehr berühmten Koch Franz Ruhm aus einem seiner Kochbücher. Also: Ehre wem Ehre gebührt! (Lacht.)
Die Enkel – ich nenne sie meine Flöhe – sind ein ganz wichtiger Teil meines Lebens, umso mehr genieße ich es, wenn wir so vorweihnachtliche Aktivitäten haben und alle zusammen sind. Aber auch sonst gibt es für alle einen wöchentlichen Jour fixe, wo alle zusammenkommen und wir gemeinsam bei uns den Abend verbringen, dann bei uns übernachten und am nächsten Tag zusammen frühstücken. Manchmal fehlt einer, wenn er ein Fußballmatch hat, aber sonst gibt es da keine Ausreden.
Vor Weihnachten ist es immer so, dass ich alle Enkel für zwei Tage bei mir habe, damit das Christkind bei ihnen zuhause entsprechend vorbereiten kann. Das ist eine richtige Familientradition, genau wie der gemeinsame Friseurbesuch vor dem Heiligen Abend. Da bekommen alle eine Festtagsfrisur verpasst, nur Constantin mit seinem Lockenkopf bekommt eine Kopfmassage. Solch fixe Rituale gehören einfach dazu, das stimmt uns als Familie so richtig auf Weihnachten ein!
Da gibt es auch keine Ausreden. Eine andere schöne Gewohnheit sind die gemeinsamen Fahrten ins Salzburger Land, wo es um Weihnachten immer besonders schön ist. Da packe ich sie alle in meinen Van, und wir düsen nach Oberndorf zur Stille-Nacht-Kapelle oder nach St. Wolfgang. Mit dem Schiff über den winterlichen See zu fahren, das war ein unvergesslich schönes Erlebnis. Solche Erlebnisse bleiben uns allen in sehr schöner Erinnerung.«
