Restaurant der Woche: Masescha
Im «Masescha» in Triesenberg verzaubert Koch Lubomir Hazucha die Gäste sowohl mit Klassikern als auch mit ambitionierten Gerichten.
Terrassenlage hoch über dem Rheintal, Blick ins Sarganserland und an die Bergriesen um Ringelspitz und Pizol – der Erbauer, der anno 1877 das «Masescha» hierhergepflanzt hat, hatte zweifellos ein glückliches Händchen. Seit damals wird hier gewirtet, in dritter Generation unter der Leitung der Familie Fehr. Lubomir Hazucha in der Küche wird wohl mehrheitlich seine Klassiker auf die Terrasse schicken: Wiener Schnitzel und Cordon blue vom Kalb, Filetsteak vom Rind, Kalbsgeschnetzeltes «Masescha» mit Rösti. Doch sein Ehrgeiz reicht weiter. Sein Hirsch-Entrecôte inszeniert er mit Hagebuttensauce, das Smoked Pulled Beef gart er sous vide in Miso.
Ebenfalls sous vide zubereitet ist die Lammhaxe, ein wunderbar üppiges Stück Fleisch in perfekter Zubereitung. Eingekleidet wird sie bodenständig mit grilliertem Spargel und Kartoffelstock. Die Crèmesuppe von zweierlei Spargel akzentuiert Hazucha mit einem Momo aus Ratatouille. Ebenfalls versucht haben wir den Lachs, den mittlerweile die meisten Köche mit Ambitionen und Lokalbewusstsein im bündnerischen Lostallo beziehen. Hier erscheint er ultraklassisch auf der Haut gebraten und mit Salzkartoffeln, Spargel und Béarnaise begleitet.
Leicht experimentell ist dafür zur Vorspeise das Randencarpaccio mit karamellisiertem Ziegenkäse, Spargelsalat und Hibiskus-Chili-Balsamico samt einem Cornet, wie man es aus der Bäckerei kennt – das gerät als Ganzes dann doch recht süss. Das Rezept zu ihrem gedeckten Apfelkuchen hütet Maria Fehr wie ihren Augapfel. Schliesslich erinnert der hausgemachte Apfelstrudel sowie der karamellisierte Kaiserschmarrn mit Zwetschgenröster daran, dass gleich hinter dem Berg Österreich beginnt.

Bewertung
Essen 42 von 50Service 18 von 20
Weinkarte 16 von 20
Ambiente 9 von 10
GESAMT 85 von 100
