Die auch als »Marzuolo« bekannte Trüffel, die im Frühling Saison hat, wird dem Trüffel-Guru zufolge zu Unrecht unterschätzt. Das Potenzial sei enorm, meint Luca Miliffi.
Wenn der Winter ins Land zieht ist die Zeit der kostbaren weißen Trüffeln, die aus den berühmten Hügeln um Alba stammen, gekommen. Mittlerweile ist die Trüffel aber zu einem ganzjährigen Nahrungsmittel avanciert. Im Frühling, wenn der österreichische Bärlauch den Boden grün färbt, ist die Bianchetto-Trüffel, auch auch »Marzuolo-Trüffel« genannt, in Italien sehr beliebt und bereichert die Menüs aller regionalen Küchen, sowohl auf dem Land als auch in den Küstenregionen. Das soll, wenn es nach Trüffel-Experte Luca Miliffi geht, auch in Österreich so werden.
»Wenn ich nach der wahren Essenz der Trüffel suche, kann ich nur an die weiße Trüffel denken und in die Dimension des Winters eintauchen. Die weiße Trüffel macht uns platonisch und verliebt wie kein anderes Produkt. Aber wenn ich an die menschlichsten Wünsche denke, an meine fleischlichsten Gelüste, dann ist die Bianchetto-Trüffel zweifellos eine meiner Lieblingstrüffeln. Sie ist würzig im Geschmack, einzigartig männlich und bringt jeden Frühling eine konkrete Geschmacksintensität, Verliebtheit, Energie und Männlichkeit mit sich«, so Miliffi, der seit Jahren auf diese bisher nicht zu teure Trüffelart schwört. »Mein Name ist Bianchetto. Niemand kennt mich, aber alle, die mich kennen, lieben mich«, könnte man laut Miliffi sagen.
Die Zeit hätte jedoch gezeigt, dass die einst wenigen »Bianchetto«-Verehrer viel zahlreicher geworden sind und somit auch der Preis viel höher, fast vergleichbar mit dem der edlen schwarzen Trüffel aus dem Périgord, geworden ist.
Die »Marzuolo«-Trüffel sei auch die einzige echte männliche Trüffel, die im Gegensatz zu den anderen Trüffeln, wegen ihres Geschmacks sogar gezähmt werden muss. Sie soll so intensiv und durchdringend sein, dass sie sogar von Parfümeuren geschätzt wird.
»Wir werden die Herkunftsländer dieses Produkts entdecken und jede einzelne seiner Nuancen genießen«, verrät Miliffi seine Pläne, im Mai eine neue Marke einzuführen. Zum Launch plant er, mit Sterneköch:innen in die Trüffelländer Mittelitaliens zu reisen, wo die »Marzuolo«-Trüffel, besser bekannt als Tuber borchii Vitt., ihren Ursprung hat.
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