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Vegane Käse-Alternativen schneiden schlecht ab

Der VKI-Test enthüllt Überraschendes. Besonders interessant ist der Blick auf die Hauptbestandteile vieler Produkte.

Immer mehr Menschen entscheiden sich aus verschiedenen Gründen dafür, auf tierische Produkte zu verzichten. Laut einer Studie des deutschen Marktforschungsinstituts POSpulse steht Tierschutz dabei an erster Stelle, gefolgt von Umwelt- und Klimaschutz sowie Unverträglichkeiten. Doch wie gesund sind eigentlich die Milchersatzprodukte, insbesondere vegane Käsealternativen, die immer beliebter werden? Dieser Frage ging der Verein für Konsumenteninformation (VKI) nun auf den Grund und präsentiert seine Ergebnisse.

162 Vegane Käsealternativen unter der Lupe

Getestet wurden 162 vegane Käsealternativen, darunter Hartkäse, Feta, Weichkäse, Mozzarella, Frischkäse und Topfen, auf ihre Nährwerte sowie der Grad der industriellen Verarbeitung. Das Ergebnis zeigt, dass der Großteil dieser Produkte eine »durchschnittliche« Bewertung erhielt. Doch immerhin 28 Produkte schnitten mit einem »Gut« ab, während 6 Produkte als »Weniger Zufriedenstellend« eingestuft wurden.

Bei der Analyse des Nährwertprofils und des Verarbeitungsgrads wurden die Ersatzprodukte auch mit ihren tierischen Pendants verglichen. Hierbei zeigte sich, dass herkömmlicher Käse tendenziell einen besseren Nutri-Score aufweist, vor allem aufgrund seines höheren Eiweißgehalts. Interessanterweise landeten 54 Prozent der veganen Käsealternativen in der schlechtesten Nutri-Score-Kategorie »E«, während es bei den Milchprodukten lediglich 8 Prozent waren.

Ein Grund liegt in der Verarbeitung

Veganer Käse ist oft stark verarbeitet, wobei Verdickungsmittel, Stärke und Aromen zur Konsistenz und zum Geschmack beitragen. Lediglich vegane Weich- und Frischkäse kommen mit weniger Zusatzstoffen aus. Dennoch wurden 82 Prozent der getesteten Käseersatzprodukte als hochverarbeitet eingestuft, während 18 Prozent als »noch akzeptabel« betrachtet werden können.

Besonders interessant ist der Blick auf die Hauptbestandteile vieler Produkte: Etwa drei Viertel enthalten Kokosöl oder Sheabutter. Obwohl Palmöl kaum noch Verwendung findet, wird Kokosöl als ähnlich kritisch betrachtet, da sein Anbau eine hohe Umweltbelastung verursacht und hohe Mengen an gesättigten Fettsäuren enthält, die das LDL-Cholesterin erhöhen können. Für diejenigen, die auf Kokosfett verzichten möchten, empfiehlt VKI-Ernährungswissenschaftlerin Birgit Beck den Griff zu veganem Weichkäse auf Cashew-Basis, der sich auch leicht zu Hause herstellen lässt.


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