Alexandre de Lur Saluces.

Alexandre de Lur Saluces.
© E. Champion (CC BY-SA 4.0)

Bordeaux: Graf Alexandre de Lur Saluces verstorben

Der langjährige Besitzer des Château d'Yquem in Bordeaux verstarb am 24. Juli im Alter von 89 Jahren.

Château d'Yquem, das ist ein Name, um den sich Mythen und Legenden ranken. Kaum ein Winzer hat derart viele Höchstbewertungen von 100 Punkten bekommen wie dieses legendäre Château. Es ist ein Weingut der Superlativen, dessen edelsüße Weine als göttlicher Nektar weltweit geradezu kultisch verehrt werden. Nun ist sein langjähriger Schirmherr, Graf Alexandre de Lur Saluces, der Château d'Yquem über 36 Jahre leitete und weltweiter Botschafter des ikonischen Weingutes aus Sauternes war, am 24. Juli verstorben. Er wurde 89 Jahre alt.

Sein Onkel, Marquis Bertrand de Lur Saluces, dem die Gründung der Appellation Sauternes zugeschrieben wird, kaufte Château d'Yquem nach dem Ersten Weltkrieg. 1966 beauftragte Bertrand Alexandre mit der Leitung von Château d'Yquem. Zwei Jahre später, nach Bertrands Tod, übernahm Alexandre das Weingut offiziell. Der Besitz selbst wurde allerdings unter Familienmitgliedern aufgeteilt.

Winzer bis zum letzten Tag

Bis 2004 war Alexandre die allgegenwärtige Führungspersönlichkeit, musste sich jedoch mit der Übernahme durch den Luxuskonzern LVMH auseinandersetzen, der 1996 für 101 Millionen Dollar 55 Prozent von Yquem von den Verwandten von de Lur Saluces kaufte. Der Graf wehrte sich dagegen jahrelang vehement, da er um die Qualität der Weine fürchtete. 1999 kam man jedoch zu einer Einigung – de Lur Saluces wurde zum CEO des Weingutes ernannt und ging mit 70 Jahren in den Ruhestand.

Danach kümmerte er sich bis zu seinem Tod gemeinsam mit seinem Sohn Philippe ausschließlich um Château de Fargues, das sich ebenfalls im Besitz der Familie befindet.

Redaktion
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