Häufig sind sie schon mittags ausverkauft: Mit Pistaziencreme gefüllte Croissants sind gerade der Renner in Berlin. Falstaff hat die Hotspots besucht.
Der Legende nach wurde das Croissant in Wien erfunden, 1770 brachte Marie Antoinettes Leibbäcker das Kipferl mit nach Paris, wo es künftig Croissant, französisch für »aufgehender Mond«, heißen sollte. Es ist inzwischen historisch belegt, dass der österreichische Offizier August Zang 1838 seine »Viennoiserie« in der Rue de Richelieu eröffnete und das Gebäck in der französischen Hauptstadt etablierte. Schnell wurde es sehr beliebt – dennoch blieb auch immer mal wieder etwas übrig. Und so sind gefüllte Croissants quasi ein Produkt der Ressourcenschonung: Sie wurden am nächsten Tag gefüllt und noch einmal aufgebacken.
Das ist heute nicht immer der Fall – die meisten Teilchen werden frisch produziert. Mit unterschiedlichen Cremes gefüllte Croissants sind in Italien als »Cornetto« schon lange beliebt und der Trend zum Croissant mit einer Creme aus Pistazien ist in Berlin angekommen – Wartezeiten vor Bäckereien sind keine Seltenheit. Aber wo gibt’s in der Hauptstadt die besten Pistazien-Croissants?
Früh kommen muss, wer in der angesagten »Gorilla«-Bäckerei in Neukölln eins der begehrten »Cornetti Crema di Pistacchio« ergattern möchte. Täglich bilden sich Schlangen vor der modernen Bäckerei mit luftig-hellem Café und Außenterrasse: »Ab 11 Uhr sind sie immer ausverkauft«, sagt die nette Verkäuferin. Schicht über knusprige Schicht verbirgt ein Herz aus samtig-süßer, zartgrüner Creme und ein gefülltes Croissant kostet 3,50 Euro.
Gorilla Bäckerei
Hermannstraße 211
12049 Berlin
gorilla-baeckerei.de
Auch für die Pistazien-Croissants von der Italo-Bäckerei »Sironi« für 2,80 Euro muss man oft anstehen. Sie werden aus extra geordertem italienischem Mehl hergestellt und Alfredo Sironi passt noch individuell vor Ort den Ausmahlgrad an. Die Ratio zwischen Teig und Creme ist perfekt – nicht zu süß, nicht zu trocken, nicht zu mächtig – einfach gut. Gerade eröffnet hat die minimalistische Mini-Filiale in der Gleimstraße 38 in Prenzlauer Berg. Bei gutem Wetter kann an einem der beiden Tische vor der Tür gegessen werden – auch der Kaffee ist außergewöhnlich gut. In der angesagten, historischen »Markthalle Neun« in der Eisenbahnstraße 42/43 in Kreuzberg gibt es lange Tische zum gemeinsamen Essen und in Schöneberg in der Goltzstraße 36 gibt es die Sironi-Croissants nur zum Mitnehmen.
Sironi
Gleimstraße 38
10437 Berlin
sironi.de
Hervorragend schmeckt’s in der »Cicala Caffetteria Italiana« in Kreuzberg. Für 2,80 Euro gibt’s krachig-knusprige Perfektion mit reichlich, nicht zu süßer Creme. Es gibt drinnen nur wenige Sitzplätze, aber für die original sizilianische Atmosphäre mit ratternder Kaffeemühle, zischendem Milchaufschäumer und lautem Italo-Geplänkel lohnt sich das Warten. Aber auch auf der Terrasse und ein paar Schritte weiter am Paul-Lincke-Ufer sitzt es sich nett mit Kaffee und Croissant. Und: hier wird (fast) immer ausreichend gebacken – auch wer nachmittags kommt, wird nicht enttäuscht.
Cicala Caffetteria Italiana
Kottbusser Damm 1
10967 Berlin
caffetteriacicala.com
