Weingut Salwey: mit Spitzenlagen des inneren Kaiserstuhls zum Erfolg.

Weingut Salwey: mit Spitzenlagen des inneren Kaiserstuhls zum Erfolg.
© Helmuth Scham

Die Sieger der Spätburgunder Trophy 2021

Konrad Salwey ist der Gewinner der Spätburgunder Trophy 2021. Platz zwei und drei belegte ebenfalls ein alter Bekannter: der Südpfälzer Johannes Jülg.

Über den qualitativen Aufschwung, den der deutsche Spätburgunder in den letzten 20 Jahren genommen hat, muss man kaum noch viele Worte machen, Falstaff und andere Medien – nicht zuletzt auch ausländische – haben zur Genüge darüber geschrieben. Doch mit dem Jahrgang 2018, der nun auf dem Probentisch unserer Spätburgunder Trophy stand, kündigte sich eine Bewährungsprobe an. Die Frage lautete: Hat das deutsche Pinot-Wunder auch unter den Bedingungen dieses extrem warmen und trockenen Jahres Bestand? Ist es den Winzern gelungen, die üppige Frucht mitzunehmen und dennoch die Alkoholgrade im Zaum zu halten?

Nach der Verkostung von 192 Weinen lautet die erfreuliche Antwort: Ja, es ist ihnen gelungen, überwiegend jedenfalls. Die besten Weine haben eine Frische und eine Saftigkeit, als sei das Thermometer im Sommer 2018 niemals über 30 Grad  geklettert. Dabei stehen beispielsweise für Frankfurt 40 Tage mit Temperaturen über 30 Grad in den Büchern der Meteorologen, zugleich blieben zwischen April und August die Niederschläge um 40 Prozent unter dem langjährigen Mittel. 

Doch die Routine im Umgang mit solchen Witterungsbedingungen hat seit 2003 ebenso große Fortschritte gemacht wie die stilistische Beherrschung des Pinot Noir. Die Weine haben nahezu ebenso viel Spannung wie 2015 und 2016, und dies bei einer aromatischen Vielschichtigkeit, die häufig noch über derjenigen der genannten beiden Spitzenjahre liegt.

(v.l.n.r.) Platz 1: Eichberg GG, Weingut Salwey – »Wilde« Frucht, Spannung, Frische, Mineralität, große Länge. Platz 2: Sonnenberg »K.B.«, Weingut Jülg – Floral und ätherisch, griffig mit mineralischer Pikanz. Platz 3: »Opus-Oskar«, Weingut Jülg – Immens dicht und druckvoll, aber auch elegant.
Foto beigestellt
(v.l.n.r.) Platz 1: Eichberg GG, Weingut Salwey – »Wilde« Frucht, Spannung, Frische, Mineralität, große Länge. Platz 2: Sonnenberg »K.B.«, Weingut Jülg – Floral und ätherisch, griffig mit mineralischer Pikanz. Platz 3: »Opus-Oskar«, Weingut Jülg – Immens dicht und druckvoll, aber auch elegant.

In den Top Ten der Blindprobe stehen alte Bekannte vorn: Neben unseren Serien-Siegern Salwey (Kaiserstuhl) und Jülg (Südpfalz) eine weitere Südpfälzer Legende: der »Heydenreich« von Friedrich Becker. Es folgen Weine aus Franken (Steintal), aus dem Breisgau (Shelter Winery), aus Rheinhessen (Simone Adams und Kühling-Gillot), aus der Ortenau (Kopp) und von der Ahr (Kreuzberg).

Die besten Spätburgunder Deutschlands sind keine Burgunder-Imitate, aber sie erreichen ein ebenso hohes Niveau wie die besten Burgunder. Man kann sich nur wiederholen: Wer jetzt nicht kauft, darf sich nicht beschweren, wenn ihm diese Weine in ein paar Jahren zu teuer geworden sind.

Erschienen in
Falstaff Nr. 01/2021

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Ulrich Sautter
Ulrich Sautter
Wein-Chefredakteur Deutschland
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Bei der Verkostung von Konrad Salweys aktuellen Weinen hatte sich das Falstaff-Team schon ein Fazit...
Kirchweg 11, 79235 Oberrotweil
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