© PURS / Ydo Sol

Gourmet-Wende in Andernach: »Purs« mit neuer asiatisch-skandinavischer Küche

In Andernach steht ein Wandel bevor: Yannick Noacks »Purs« weicht dem aufstrebenden Konzept von Peter Fridén, der kürzlich einen Michelin-Stern für seine asiatisch-skandinavische Küche erhielt.

Ereignisreiche Änderungen im Hotel »Purs« in Andernach und seinen beiden Spitzenrestaurants. Das »Purs« von Yannick Noack wird es in seiner bisherigen Form nicht mehr geben, an seine Stelle zieht Peter Fridén ein, der für sein asiatisch-skandinavisches Konzept gerade einen Michelin-Stern erhielt. Hintergrund: Das Zwei-Sterne-Restaurant »Purs« von Yannick Noack konnte mit seiner Küche nicht ausreichend Gäste gewinnen, um den Betrieb wirtschaftlich erfolgreich weiterzuführen.

Das Boutique-Hotel »Purs« im beschaulichen Andernach hat ein kleines Gourmet-Imperium geschaffen. Mit dem klassischen Gourmetlokal »Purs«, dem innovativen »Yoso« und der italienischen »Ai Pero Entoteca« wurde das Erscheinungsbild des Städtchens, das zuvor von Adressen wie der Grillstube »Ali-Baba« geprägt wurde, entscheidend aufgehellt.

Wie geschaffen für Andernach

Die kulinarische Visitenkarte des exklusiven Design-Hotels wird ab Mai aber fortan Peter Fridén mit seiner New Nordic-Japanese Cuisine sein, die er zuvor im Restaurant »Yoso« erfolgreich umsetzen konnte. Diese Veränderung erscheint schlüssig, denn die sinnlich-harmonische Küche von Peter Fridén, der aus Südkorea stammt und in Schweden aufgewachsen ist, passt in ihrer kunstvollen Art wie geschaffen für die ästhetische Innenarchitektur von Axel Vervoordt, der das historische Kleinod aus dem Jahr 1677 gestaltet und zu einem der schönsten Hideaways des Landes gemacht hat.

 

»Beim Kochen verbinde ich mich mit diesen Kulturen«

 

Der hochtalentierte Peter Fridén, der erst am Anfang einer vielversprechenden Karriere steht, verbindet die japanische mit der skandinavischen Küche und der französischen Haute Cuisine. »Beim Kochen verbinde ich mich mit diesen Kulturen«, meint Fridén.

Genuss mit Tiefe

»Schon in meiner Kindheit hat mir mein Onkel in Schweden das Kochen beigebracht, mit bodenständigen, typisch schwedischen Gerichten. Durch meine Reisen nach Ostasien aber habe ich den Bezug zur asiatischen Küche gewonnen, wo ja auch meine Wurzeln liegen«, erklärt der 42-jährige Küchenchef seine vielseitige Orientierung.

Die asiatische und die nordische Küche haben sehr verschiedene kulinarische Traditionen und Zutaten, auch die Kochtechniken sind unterschiedlich. Dennoch sieht Peter Fridén verbindende Elemente wie Fisch und Meeresfrüchte, die starke Nähe zur Natur und die Verwendung von frischen, saisonalen Zutaten. Fridén will mit seiner Küche die Schönheit und den Geschmack der natürlichen Zutaten betonen und einen Genuss mit Tiefe bieten.

Japanische Tradition am Rhein

Aktuell erarbeitet Peter Fridén mit seinem Team ein »Fine Asian Street Food Konzept« und möchte die Vielfalt dieser einfachen und doch spannenden Straßenküche nach Andernach und ins alte »Yoso« bringen, das sich nur wenige Schritte vom Hotel entfernt befindet. Die Eröffnung ist im Sommer geplant. In Zukunft soll es im Hotel außerdem ein japanisches Badehaus geben, das dem Gast ein besonderes und traditionelles Spa-Erlebnis bieten möchte. Das passt zu vielen anderen schon jetzt erlebbaren Details, wie dem Check-In Ritual mit Oshibori Tüchern und der japanischen traditionellen Teezeremonie.

Mit der Neupositionierung des »Purs« reagiert die Hotelleitung nach eigenen Worten auf die deutschlandweit rückläufige Entwicklung der klassischen Gourmetgastronomie. »Auch im Restaurant »Purs« mussten wir 2023 diese Erfahrung machen und haben einen starken Einbruch der Gästezahlen hinnehmen müssen«, so Gerhard Pohl, Geschäftsführer der »Purs Fine Hotels & Restaurants«. Mit Purs-Küchenchef Yannick Noack habe man bereits 2023 über eine anstehende Konzeptveränderung gesprochen, die nun ab Mai 2024 greifen wird. Wohin Yannick Noack seine weitere Reise führen wird, steht noch in den Sternen.


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Ludwig Fienhold
Autor
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