© Piri Piri

Hamburg: Authentische portugiesische Küche im »Piri Piri«

Im »Piri Piri« verbindet sich traditionelle portugiesische Kochkunst mit neuen Einflüssen aus Übersee. Das Restaurant ist auch ein kleines Feinkostgeschäft mit Weinhandlung.

Das »Piri Piri« signalisiert auf den ersten Blick, worum es geht: Die gesamte Fassade überzieht ein Azulejo-Muster im Stil der typischen portugiesischen Kacheln mit blauen Motiven. »Ich wollte unbedingt, dass man von weitem erkennt: Hier gibt es einen neuen Portugiesen«, erklärt Ana Rita Lucas Gomes, die Geschäftsführerin. Doch echte Azulejos würden das Hamburger Wetter kaum überstehen. Deshalb haben sie und ihr Partner Karim Schablonen geschnitten und eine Woche lang die Wände peu à peu täuschend echt angesprüht. 

© Piri Piri

Die Möglichkeit, ein Lokal zu eröffnen, habe sich ganz spontan ergeben. Zwar hegten Gomes und ihre Mutter schon lang den Plan, einmal ein eigenes Restaurant aufzumachen, in dem sie ihre zwei Heimaten miteinander verbinden. Dann hatten sie aber überraschend das Glück, diese Räume mieten zu können.

»Wir sind ein Trio.« Ihre Mutter lebt seit Mitte der 1990er Jahre in Hamburg und hat in der portugiesischen Gastronomie gearbeitet. Sie helfe zwar gelegentllich in der Küche aus, sei aber für den Gesamtablauf zuständig und die eigentliche Chefin des Hauses. Am Herd steht Karim, als Koch ein Quereinsteiger. Gomes selbst ist für die Getränke zuständig – und für den Service am Gast.

© Piri Piri

Die wechselnde Speisekarte unterscheidet sich durchaus vom portugiesischen Standard. Einerseits stammen zahlreiche traditionelle Rezepte von der Großmutter, die Piri-Piri-Soße etwa, die Marinaden fürs Hähnchen oder für die Salate. Ab und zu stehen auch »bacalhau a bras« (mit Ei und Kartoffeln) oder »bacalhau a lagareiro« mit viel Knoblauch und Zwiebeln auf der Speisekarte. Oder eine moderne Version als Ceviche aus Stockfisch. Auch die Rezeptur für die klassische Feijoada – ein Bohneneintopf und eines der Leibgerichte von Gomes – kommt von der Oma. Doch dessen Ursprung liegt in Brasilien. Und hier kommen die anderen Einflüsse ins Spiel. Im »Piri Piri« wird auch die brasilianische oder angolanische Küche einfließen, so wie in Lissabon mittlerweile Speisen aus den ehemalien Kolonien die neue Kulinarik mitprägen.

© Hilmar Schulz

»Wir wollen eine authentische Küche, aber auch die moderne Seite Portugals zeigen.« Und da habe sich in den letzten Jahren viel getan. Genau wie beim Wein, der einen deutlichen Aufschwung erlebt habe. Gomes ist gelernte Hotelfachfrau und arbeitete zwei Jahre als Geschäftsführerin für Karlheinz Hausers Frankfurter Restaurant »Poké You«. Während Corona begann sie dann eine Ausbildung zur Sommelière. Das Praktikum machte sie auf einem Weingut in ihrer Heimatregion Ribatejo, das auch von ihrem Großvater mit Trauben beliefert wurde. Sie war nicht nur bei der Lese dabei, sondern hat jetzt auch ihren eigenen Wein: einen Frizzante, der im »Piri Piri« pur oder als hauseigene Sangria mit Portwein und frischen Früchten ausgeschenkt wird.

Das »Piri Piri« ist übrigens nicht nur ein Restaurant, sondern auch ein Feinkostgeschäft, in dem man Olivenöle, Gourmet-Konserven und zahlreiche portugiesische und deutsche Weine kaufen kann.


INFO

Piri Piri
Schulterblatt 63
20357 Hamburg
piripirihamburg.de

Hilmar Schulz
Falstaff Scout
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