Jan Hartwigs neues Restaurant in den Startlöchern
Nachdem der Drei-Sterne-Bringer das »Atelier« im »Bayerischen Hof« verlassen hatte, wird das Restaurant »Jan« im August in München eröffnen
»Am besten kocht man einfach frei von der Leber weg«, sagt Jan Hartwig, als er von seinen Plänen für das Restaurant »Jan« erzählt. Derzeit logiert Hartwig noch mit seinem Pop-Up im Schloss Nymphenburg, Ende August soll dann die feste Bleibe in der Luisenstraße in der Münchner Maxvorstadt bezogen werden. Dort will Hartwig am Erfolg aus dem Atelier anknüpfen, verstärkt aber auch eigene Wege gehen: »Ich mache weiterhin alles so gut ich kann, aber ich will keinerlei Fesseln haben.« Anders als Hartwigs vorige Wirkungsstätte im Bayerischen Hof wird sein Restaurant auch mittags mit vollem Gourmet-Programm geöffnet sein, dafür aber nur an vier Tagen die Woche. »Ich liebe das Lunchen einfach«, begründet er seine Öffnungszeiten.
Zwischen Pastete und Ponzu
Ungezügeltes Kochen heißt für Jan Hartwig ein Stück weit auch, sich auf die Wurzeln seiner eigenen handwerklichen Ausbildung zurückzubesinnen. »25 Jahre alt bin ich ja jetzt auch nicht, sondern habe noch viel klassischer gelernt als heutige Auszubildende«, erinnert er sich und schwärmt von der klassischen Küche, von Terrinen mit Geléemantel oder Pâté en Croûte im Blätterteig.Dass er seinen Stil in jüngster Zeit mehr in diese Richtung gelenkt hat, räumt er ein, betont aber auch, die Klassik immer geschätzt zu haben. Im neuen »Jan« soll es eine Mischung werden aus modernen und traditionellen Techniken, klassischen und neuartigen Geschmacksbildern. Und auch nominal weniger wertige Produkte wie Schweinebauch oder Sardinen werden neben klassischen Luxusprodukten eine elementare Rolle spielen. Wie gesagt, frei von der Leber weg.