Udo Kaubek, Geschäftsführer von Julius Meinl am Graben, im Falstaff-Interview rund um das Thema Kaviar.

Udo Kaubek, Geschäftsführer von Julius Meinl am Graben, im Falstaff-Interview rund um das Thema Kaviar.
© Falstaff

»Kaviar ist ein leistbares Luxusprodukt geworden«

Falstaff hat im Rahmen einer Kaviar-Verkostung Udo Kaubek, Geschäftsführer Julius Meinl am Graben, zum Video-Interview gebeten und mit ihm über Qualitätsmerkmale, Einsteiger-Kaviar, das Preisgefälle und die Hausmarke gesprochen.

Guter Kaviar soll einen jodig-salzig-cremigen Geschmack, den gewissen Biss und auch Schmelzigkeit haben. Ist dies aber bei allen Kaviar-Arten gleich, welche gibt es überhaupt und wie sollen die Rogen liegen? Erste Anlaufstelle und Spezialist für alles rund um die edle Delikatesse ist in Wien Julius Meinl am Graben mit knapp 20 Kaviarsorten.

Galt Kaviar früher als exklusives Produkt für die »oberen 500«, sorgen nun eine breite Vielfalt und attraktivere Preise dafür, dass die Spezialität ein leistbares Luxusgut geworden ist. »Die Nachfrage ist gewaltig gestiegen«, sagt Udo Kaubek, Geschäftsführer Julius Meinl am Graben, im Gespräch mit Falstaff.

Kürzlich wurden unter der hauseigenen Marke »House of Julius Meinl« vier verschiedene Kaviar-Qualitäten auf den Markt gebracht. Diese sei notwendig geworden, um den Kunden das durch das »Raubrittertum« der letzen Jahre verloren gegangene Vertrauen in das Produkt Kaviar wieder zu geben. »Es wurde damals wild importiert, umverpackt und umetikettiert«, so Kaubek.

Die Qualitäten der eigenen Brand

»House of Julius Meinl« umfasst folgende vier Sorten: Die noble Imperial Auslese, eine Kreuzung zweier Stör-Arten, kombiniert großkörnigen und zugleich sanften Rogen mit  feinem, nussigen Geschmack, während der intensive sowie der feinkörnige Imperial Baerii Kaviar mit würzigem Aroma überzeugt und zugleich eine weiche und sahnige Textur hat. Der cremige und aromatische Beluga Kaviar stammt vom europäischen Hausen-Stör und besitzt das größte Korn. Aus kleineren, aber bunten Körnern mit nussigem Geschmack besteht die Sorte Ossetra.

Große Namen

Aber auch bekannte Namen hat man im Sortiment, wie Kaubek verrät. Es ist dies beispielsweise »Caviar House & Prunier«. Das Schweizer Unternehmen steht seit vielen Jahren für erstklassigen Kaviar aus eigener Zucht und Herstellung aus Bordeaux. Von der Marke »Imperial Caviar« bietet Meinl am Graben sogar sieben unterschiedliche Sorten an, darunter Beluga oder Fine Iranian. »Imperial Caviar« ist einer der größten Kaviar-Importeure Deutschlands und überzeugt mit Erfahrung in Form von mehr als 30 Jahren persischer Kaviarproduktion. 

Julius Meinl setzt aber auch auf heimische Expertise: "Wir haben auch Kaviar der Salzburger  Marke Grüll im Sortiment«, so Kaubek. Walter Grüll produziert aus eigener Störzucht unter anderem schwarzen Kaviar vom Sibirischen Stör.

Welcher soll's denn nun sein?

»Beluga wird immer noch als Rolls-Royce gehandelt, was aber nicht heißt, dass er jedem schmeckt«, so der Experte auf die Frage, mit welcher Sorte man denn immer richtig liege. »Ich kann nur empfehlen: Kosten, vergleichen und seinen Kaviar finden«, sagt er. Es gibt aber auch sogenannten Einstiegskaviar, der fast jeden Geschmacksnerv treffen sollte.


Julia Emma Weninger
Julia Emma Weninger
Chefredakteurin Online
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