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Restaurant der Woche: Maximilian Lorenz

Restaurant der Woche Deutschland Kritik Restaurant Köln

Maximilian Lorenz, Besitzer des gleichnamigen Restaurants in Köln, setzt auf ausschließlich deutsche Gerichte und Weine.

Ein 27-Jähriger dreht in Köln die Uhren der Spitzengastronomie zurück: Auf dem Höhepunkt der Casual-Fine-Dining-Welle hat Maximilian Lorenz ein geradezu klassisches Gourmetrestaurant eröffnet. Dass die Rückbesinnung, ohne einen Hauch Spießigkeit auszustrahlen, funktioniert, beweist das kühl-elegante, seinen Namen tragende Lokal am Hauptbahnhof, das Lorenz parallel mit der Weinbar »heinzhermann« eröffnet hat.
2012 hatte er das nun geschlossene »L’Escalier« übernommen, 2016 seinen ersten Stern erhalten. Am neuen Standort hat er sich mit einem gleichfalls jungen wie kompetenten Serviceteam den Aufstieg in jene Küchenliga vorgenommen, die in Köln bisher einzig dem »Le Moissonnier« vorbehalten ist. Gelingen soll das mit ausschließlich deutschen Gerichten und Weinen. Auch das ist eine Ansage. Entsprechend selbstbewusst orchestriert sind die Menüs (»Innovation« und »Tradition«, fünf bis acht Gänge, 85 bis 137 Euro). Hier hat jede Zutat ihren Platz, souverän rückt Lorenz (gemeinsam mit Co-Küchenchef Enrico Hirschfeld) die Produktqualität in den Fokus: Was bei der Gelbschwanzmakrele noch nicht recht gelingen mag (die kräftige Vinaigrette überspült den Fisch), funktioniert beim gebratenen Rotbarsch, sekundiert von gepökelter Kalbsbrust, Kohlrabisud und Portulak – ein Fischgang in Perfektion. Gleichfalls stark der Auftritt des Kalbskopfs: Bäckchen, Zunge und Hirn glänzen dank dezenter Säure neben Pfifferlingen. Meisterhaft die eingelegten Aprikosen mit feiner Bitternote, begleitet von Lavendelkuchen, Pfefferrahm-Eis und Karamell.

Bewertung

Essen 45 von 50
Service 19 von 20
Weinkarte 17 von 20
Ambiente 8 von 10
GESAMT 89 von 100

Maximilian Lorenz
Johannisstraße 64
50668 Köln
T: +49 221 37999192
maximilianlorenz.de

Erschienen in
Falstaff Nr. 07/2018

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Julian Preuten
Autor

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