Restaurant der Woche: Schattbuch
Junges, innovatives Team: »Schattbuch« in Amtzell.
Sinnenrausch à la Carte – dieses Motto verrät, dass ein junges, unverkrampftes Team im »Schattbuch« die Fäden zieht. Innovation wird auch bei der Architektur großgeschrieben. Der Neubau bietet viel Platz und rechnet neben der Gastronomie mit Events und Hochzeiten. Eine Terrasse mit Garten samt Teich sorgt im Sommer für Mehrwert. Dass das »Schattbuch« nicht in einer typischen Restaurantzone steht, sondern Gewerbebetriebe zur Nachbarschaft hat, tut dem keinen Abbruch.
Sebastian Cihlars und Nico Lanz haben zwar eine zeitgenössische Küche im Visier, vergessen aber darüber nie das klassische Fundament. Besonders fokussieren sie auf Produkte in Ausnahmequalität, namentlich auf Steinbutt aus Wildfang, regionalen Rehrücken oder den raren Ora-King-Lachs. Auch das, was wir im Sommer hier gesehen haben, hat uns überzeugt. Gerne erinnern wir uns an das Duo von Wachtel und Roter Bete mit Chioggia-Bete und Beten-Macaron samt Salatherz und Trüffel. Der Rochenflügel war mit Auster, Queller, getrockneten Tomaten und Passionsfrucht fernab vom Alltäglichen in Szene gesetzt. Im Trend lag man auch, als man sich beim Hauptgang nicht für eines der Edelstücke vom Rind, sondern für Kronfleisch entschieden hat. Gänseleberjus, Steinpilze und Mais waren die Partner in einem stimmigen Akkord. Beim Dessert ließ die Patisserie Pfirsich und Himbeeren in verschiedensten Zuständen gegeneinander antreten. Und manchmal sind es auch vermeintliche Kleinigkeiten, die im Gedächtnis haften bleiben. In unserem Fall ist es das hervorragende hausgebackene Schüttelbrot, weniger kross als anderswo, aber mit hausgeräuchertem Speck zu einer vollmundig-delikaten Einstimmung kombiniert.