Sixpack Deutschland: Pure White

Das »Pure White« befindet sich mitten im Belgischen Viertel Kölns. Ein guter Ort für Junggebliebene.

»Reduce to the max!« Mit diesem Satz hat Daimler für den Smart Werbung gemacht. Perfekter Slogan für ein Stadtauto. Gute Philosophie für ein Stadtrestaurant. Das »Pure White« befindet sich mitten im Belgischen Viertel Kölns. Kleine Tische, Barhocker, Stuckdecken, ein Einhornkopf an der Wand, Holzkohlesäcke und Getränkekisten unter den Bänken. Gehobener Imbissbuden-Charme, moderne Urbanität.

Das Wesentliche am »Pure White« sind ein Mann, ein Grillofen und ein paar wenige Grundprodukte. Der Mann, dessen weißer Schopf in der offenen Küche leuchtet, heißt Cristiano Rienzner, war vor 15 Jahren als Commis im »El Bulli« und kochte sich danach molekular durch Deutschland. Der Ofen ist ein 15 Jahre alter »richtig abgerockter und getunter« Josper. Die Produkte sind frischer Fisch und trocken gereiftes Fleisch.

Der Josper schafft mit Kohle aus Akazienholz bis zu 800 Grad. Das bringt die Röst­aromen, die das Essen hier ausmachen.

Wir essen geschmacksstarkes Wagyu mit sautiertem asiatischem Gemüse, schlotzige Langostinos, ein etwas zu fest geratenes Stück Heilbutt mit Blumenkohl-Texturen und eines der besten Entrecôtes seit Langem, von Jack O'Shea, dem Lieferanten des britischen Königshauses.

Nicht gegrillt und trotzdem empfehlenswert sind die Tsarskaya-Austern, die Rienzner mit Chili-Ingwer- und Schnittlauch-Mango-»Vinaigrette« serviert.
Der Lusttrinker wird auf der Weinkarte fündig, trotzdem könnte die ein bisschen ausgebaut werden.

Fazit: alles relaxt hier. Ein guter Ort für Junggebliebene. Für Junge nicht, dafür sind die Preise ein wenig zu hoch.

Bewertung
Essen 43 von 50
Service 15 von 20
Weinkarte 17 von 20
Ambiente 7 von 10
Gesamt 82 von 100

Pure White
Antwerpener Straße 5
50672 Köln
T: +49 221 29436507
http://pure-white-food.de

(CT)

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Aus Falstaff Deutschland 02/15

Christoph Teuner
Christoph Teuner
Redakteur
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