Wo gibt es in Berlin die leckersten hausgemachten chinesischen Nudeln?

Wo gibt es in Berlin die leckersten hausgemachten chinesischen Nudeln?
© Marie Berkmann

Top 5 hausgemachte chinesische Nudeln in Berlin

Ob dünn oder breit, handgezogen oder mit einer Maschine gefertigt – hausgemachte Nudeln aus unterschiedlichen Regionen Chinas sind in Berlin in aller Munde.

In der chinesischen Küche haben handgemachte Nudeln und Wan Tans eine lange Tradition, wobei starke regionale Unterschiede bestehen, die sich vor allem in der Wahl von Würzung und Zugaben niederschlagen. Zu den hierzulande wohl geläufigsten chinesischen Küchen zählen die aus Sichuan, Zhejiang, Guangzhou und Xi An. Traditionelle und herrlich unaufgeregte Institutionen finden sich gehäuft im Berliner Westen, rund um Kant- und Wilmersdorfer Straße, wo sie seit Jahren (auch) Nudelkreationen nach je lokaler Machart servieren.

»Fu Li Lai« in Steglitz

Ein Underdog in Steglitz, der jedoch jeden Kilometer Anreise wert ist. Hierher kommt man nicht wegen der unspektakulären Atmosphäre, sondern wegen des ausufernden Angebots chinesischer Spezialitäten aus Xi An, Dongbei und Sichuan. Die Speisekarte ist lang und bietet unter anderem die wohl bestern Biang-Biang-Nudeln in Berlin. Grün, breit und in perfekt bissfester Konsistenz werden sie in einer sauer-scharfen Sojasauce, Essig und Chiliöl serviert. Obendrauf gibt es ein fluffiges Omelette, Lauchzwiebeln und Koriander, zwei Esslöffel gehackten Knoblauch sowie ordentlich crispy Chiliöl. 

INFO

Fu Li Lai
Erlenstraße 19
12167 Berlin
china-restaurant-fu-li-lai-berlin.de

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»Wen Cheng« in Prenzlauer Berg

Natürlich darf der angesagteste Laden der Stadt nicht fehlen, denn die Nudeln schmecken wirklich fantastisch. Auf dem Menü: Handgezogene Biang-Biang-Nudeln, wahlweise in Brühe oder Chiliöl, mit Tofu, Aubergine, Lamm- oder Rindfleisch getoppt, sowie Baos als Beilage. Typisch für Restaurants der neuen Nudel-Welle werden hier nicht nur hohe Qualitätsstandards, sondern eine Art Erlebnisgastronomie mit gläserner, halboffener Küche geboten. Gäste sollen das kunstvolle Handwerk des Nudel-Schlagens, einer Zubereitungsart aus der nordwestlichen Shaanxi- Region, hautnah mitverfolgen können. »Biang Biang« verweist übrigens auf das Geräusch, das der Nudelteig beim Schlagen auf die Arbeitsfläche macht. Tipp: Wer keine Lust auf die obligatorischen 45-60 Minuten Wartezeit hat, bestellt einfach zum Mitnehmen und hält nach ca. fünf Minuten eine Box mit warmen Nudeln in der Hand.

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Wen Cheng Handgezogene Nudeln
Schönhauser Allee 65
10437 Berlin
wenchengnoodles.de


»The tree« in Mitte

Beim hippen »The Tree« in der Brunnenstraße gibt es instagrammable Bowls mit handgemachten Nudeln nach Sichuan-Art. Die schmalen, an Ramen erinnernden Nudeln lassen im Gericht »Kapok« mit Sesam-Erdnuss-Soße und Avocado Veganer-Herzen höherschlagen. Fleischliebhaber werden sich an den »Ahorn«-Nudeln mit Erbsenpaste, Ei und Schweinehackfleisch erfreuen. Allen Optionen gemein ist die fein betäubende Szechuan-Pfeffer-Note und ein Topping aus fröhlich buntem, knackigem Salat und gehackten Erdnüssen. Im kleinen Laden wird auf hölzernen Bänken mit kleinen Tischchen direkt im Fenster gespeist. Achtung, zum Lunch kann es sehr voll werden, also früh oder etwas später kommen! 

INFO

The Tree
Brunnenstraße 167
10119 Berlin
thetreeberlin.eatbu.com


»Rong's Noodle House« in Charlottenburg

Nach Shaoxing-Art bereitet das betreibende Ehepaar Nudeln und Baos per Hand vor. Diese werden mit Topping nach Wunsch, hausgemachtem Tofu, Schweine- oder Rindfleisch und frei wählbarem Schärfegrad serviert. Gekocht sind sie in perfekter Bissfeste und haben ein angenehm körniges Mundgefühl. Alternativ stehen verschiedene Suppen, inkl. der hausgemachten Nudeln, zur Auswahl. Zum Nachtisch empfiehlt sich ein süßer Bao mit Füllung aus Adzukibohnen-Paste – oder die herzhafte Variante als Vorspeise. Mittags muss etwas Wartezeit eingeplant werden aber ein Platz findet sich eigentlich immer – und günstig ist es noch dazu.

INFO

Rong's Noodlehouse
Leibnizstraße 101
10625 Berlin
rongs-noodlehouse.de

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»Liu« in Mitte

Scharf, schärfer, Liu! Bereits vor Eröffnung des »Liu« im Dezember 2018 machten sich Linqian Liu und Bernard Sroka mit dem Verkauf kalter Vorspeisen einen Namen in der Berliner chinesischen Community. In ihrem Restaurant mit gekonnt platzierten Kitsch-Elementen wie Chiliöl in Panda-Dosen werden nun Nudel-basierte Kreationen und Vorspeisen aus Chengdu, der Hauptstadt der Sichuan-Küche, serviert. Empfehlenswert sind die Zajiang-Nudeln mit (Soja-)Hack und Pak Choy in Sojasauce und Chiliöl. Handgemacht sind jedoch einzig die kalten Tianshui-Nudeln – extrem dicke, eher eckige „knife-cut“ Nudeln auf einer süß-scharfen Soße aus Sesam, Knoblauch, Chiliflocken und Chiliöl. Sie sind die einzigen ihrer Art in Berlin und klares Highlight im Liu-Menü, für die sich eine kurze Wartezeit in der Mittags-Schlange lohnt.

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Liu
Kronenstraße 72
10117 Berlin
chengduweidao.de

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