Gesichtsmaske aus Leinsamen: Was ist dran am DIY Trend?

Die Angelegenheit mit den viralen Trends ist so eine Sache. Durch die schier unfassbare Menge an Videos und somit einzelnen Erfahrungsberichten könnte man meinen, hier kann nur die Wahrheit verbreitet werden. Das ist leider nicht immer der Fall. Die Maske aus Leinsamen, die nur mit Wasser entweder aufgekocht oder über Nacht eingeweicht werden soll, wurde besonders auf TikTok fleißig geteilt, hier kann man viele junge Frauen dabei beobachten, wie sie den kleinen Samen eine Wunderheilung unterstellen. Zeit sich die Fähigkeiten des Lebensmittel genauer anzuschauen.

Welche Inhaltsstoffe sind in Leinsamen enthalten?

Die wichtigsten Inhaltsstoffe von Leinsamen sind in diesem Fall Linolsäure und Linolensäure. Bei beiden handelt es sich um mehrfach ungesättigte Fettsäure, die im ersteren Fall zur Gruppe der Omega-6-Fettsäuren und im zweiten de Omega-3-Fettsäuren gehören. Genauer gesagt handelt es sich bei Linolensäure um eine essentielle Omega-3-Fettsäure, da der menschliche Körper sie nicht selbst synthetisieren kann und sie daher über die Nahrung aufgenommen werden muss.  Gelangen sie über den Magen in unseren Blutkreislauf, unterstützen sie wichtige Funktionen wie die Regulation von Entzündungsreaktionen, der Unterstützung der Gehirnfunktion und der Förderung der Herzgesundheit. Äußerlich aufgetragen sind beide Säuren in der Lage unsere Hautbarriere zu stabilisieren.

Bekämpft die Leinsamen-Maske Unreinheiten und strafft die Haut?

Rötungen und kleine Pickel, die sich nicht ausdrücken lassen und nicht verschwinden möchten, sind ein Anzeichen für eine irritierte Hautbarriere. Das Problem mit der Leinsamen-Maske besteht darin, dass sowohl Linol- als auch Linolensäure nicht wasserlöslich sind. Durch bloßes Aufkochen oder Einweichen im Wasser lassen sich die Fettsäuren aus den Samen nicht extrahieren. Wieso berichten dann so viele User:innen von positiven Ergebnissen? Eine Möglichkeit ist, dass eine zu aggressive Hautpflege die Barriere stören kann und somit die eigentliche Ursache der Unreinheiten ist. Möglicherweise lag es an einer zu geringen Feuchtigkeitszufuhr, die durch die Leinsamen-Maske ausgeglichen wurde.

Resultat der Leinsamen-Maske?

Es ist ein harmloser Trend, der gerne ausprobiert werden kann. Erwarten Sie sich allerdings nicht zu viel davon, schon gar nicht, dass es wie Botox wirkt, wie manche Creator:innen in ihren Videos berichten. Das Gute dabei ist, dass es sich um ein kostengünstiges Beauty-Treatment handelt, das keine großen Löcher in Ihr Budget reißt.

Für alle, die neugierig geworden sind, hier ein Rezept:

@therealcaecilia Leinsamen sind gut für die Haut aus mehreren Gründen: Omega-3-Fettsäuren: Leinsamen sind reich an Omega-3-Fettsäuren, insbesondere Alpha-Linolensäure (ALA). Diese Fettsäuren sind essentiell für die Gesundheit der Haut, da sie Entzündungen reduzieren und die Hautelastizität verbessern können. Omega-3-Fettsäuren können auch dazu beitragen, trockene Haut zu lindern und das Auftreten von Akne zu verringern. Antioxidantien: Leinsamen enthalten auch Antioxidantien wie Vitamin E, die dazu beitragen können, die Haut vor Schäden durch freie Radikale zu schützen. Freie Radikale sind Moleküle, die durch Umweltverschmutzung, Sonneneinstrahlung und andere Faktoren entstehen und die Hautalterung beschleunigen können. Ballaststoffe: Leinsamen sind eine gute Quelle für Ballaststoffe, die eine gesunde Verdauung fördern können. Eine gute Verdauung ist wichtig für die Aufnahme von Nährstoffen, die für die Hautgesundheit wichtig sind. Hormonregulierung: Leinsamen enthalten Phytoöstrogene, die eine ähnliche Wirkung wie das weibliche Hormon Östrogen haben können. Diese Phytoöstrogene können dazu beitragen, hormonelle Ungleichgewichte auszugleichen, die zu Hautproblemen wie Akne führen können. #skincare #leinsamen #leinöl #haut #akne #darmgesundheit #maske #viral #viralemaske ♬ Originalton - Cäcilia