Ist die Corona-Pandemie wirklich vorbei? Im Herbst droht das böse Erwachen.
Die Maskenpflicht fällt vorläufig, Gastronomie und Tourismus strotzen vor Optimismus. Die Lage in Österreich scheint sich weitgehend zu entspannen, die Fallzahlen sinken. Inzwischen haben zwei Drittel der Österreicher einen gültigen Impfschutz gegen Corona – im europäischen Vergleich ist das nicht unbedingt überragend. Schlusslicht bei der Impfquote ist übrigens Oberösterreich mit rund 62 Prozent.
Wir steuern also auf einen halbwegs normalen Sommer mit Reisen, Restaurantbesuchen und unbeschwertem Einkaufen zu. Doch die Ruhe könnte trügerisch sein, schon im Herbst könnte sich die Lage wieder ändern. Nach Ansicht von Experten muss die Situation ständig neu evaluiert werden. Welche Szenarien müssen wir also im Hinterkopf behalten?
Mehr Druck auf Ungeimpfte: Über den Sommer wird eine Impfpflicht sicher kein Thema sein, vor allem auch aus politischen Gründen. Doch für den September ist bereits mit mehr Aufrufen für Impfungen bzw. für die Auffrischungsimpfungen zu rechnen. Eventuell wird dann auch wieder über eine Impfpflicht debattiert werden.
Tests an Schulen: Am 1. Juni wird es vorläufig zum letzten Mal Coronatests an Schule geben. In Einzelfällen können aber weiterhin Antigentests angeordnet werden. Dann folgen die Sommerferien, doch möglicherweise kommen die PCR-Tests ab September oder spätestens Oktober erneut an die Schulen. Bei sinkenden Temperaturen und mehr Aufenthalten in Innenräumen steigt ja auch wieder das Risiko einer Infektion.
Maskenpflicht: Masken sind ab Anfang Juni in Österreich auch in den Supermärkten und in öffentlichen Verkehrsmitteln nicht mehr vorgeschrieben. Doch die Regierung betont, dass die neue Lockerung vorläufig ist. Schon im September könnten die Masken bei steigenden Infektionszahlen wieder auftauchen. Ob das nur im Lebensmittelhandel und in Öffis der Fall sein wird, wird man erst sehen. Das hängt auch davon ab, wie sich die Impfquote entwickelt.
Kommt die vierte Impfung? Nach derzeitigem Stand der Wissenschaft ist eine vierte Impfung nicht nötig und wird auch nicht angeraten. Zumindest gilt das für Menschen, die (halbwegs) gesund sind. Doch das könnte sich ändern und es könnten von den Fachgremien eine Empfehlung für einen vierten Stich ausgesprochen werden. Neue Forschungsergebnisse im Sommer könnten die Entscheidung beeinflussen.
Neue Virusvarianten im Herbst? Die große Frage wird sein, ob im Herbst neue Varianten des Coronavirus auftauchen werden. Virologen sehen diese Gefahr derzeit zwar nicht, doch ganz auszuschließen ist es nicht. Die Regierung hat daher in ihre jüngsten Pläne ein Worst-Case-Szenario inkludiert, bei dem es wegen unvorhersehbaren Ausbrüchen neuer Varianten erneut zu Störung im öffentlichen Leben kommen könnte. Dann drohen Masken und eventuell sogar neue Lockdowns – mit entsprechenden Folgen für die Wirtschaft und für uns alle.
