Fleischersatzprodukte: Immer beliebter?
Eine Umfrage von »marketagent« ergibt, dass drei von vier Österreicherinnen mehrmals in der Woche Fleisch essen. Die Viehwirtschaft zählt weiter zu den größten Verursachern von Treibhausgasen. Wie groß ist die Bereitschaft zum Verzicht?
Verzicht. Schon jetzt einer der Begriffe des Jahres 2022. Seit Jahren mahnen Expertinnen und Experten, dass dauerhafter Wachstum nicht möglich ist. Das gilt natürlich auch für den Konsum von Fleischprodukten. Der Jahr für Jahr wachsende Bedarf an Fleisch hat die Viehwirtschaft zu einem der größten Verursacher von Treibhausgasen weltweit werden lassen. Mit 13,5 Prozent liegt sie nur hinter der Industrie (44,5 Prozent) und dem Güter- beziehungsweise Frachtverkehr (14,9 Prozent). Auf diese Zahlen berufen sich die Meinungsforscher von »marketagent« bei ihrer Umfrage zur Beliebtheit von Fleischersatzprodukten.
Befragt wurden insgesamt 800 Personen aus ganz Österreich im Alter zwischen 16 und 75 Jahren. Zentrale Erkenntnisse der Umfrage waren die Aussagen, dass etwa 75 Prozent der Befragten mehrmals in der Woche Fleisch essen, beim Kauf vor allem Frische, Qualität und und Herkunft eine Rolle spielen und gleichzeitig 62 Prozent der Befragten sich für eine Reduzierung des Fleischkonsums aussprechen. Allerdings nehmen nur 22 Prozent der Befragten Fleischersatzprodukte als guten Ersatz wahr. Rund 46 Prozent der Befragten können sich einen vollständigen Verzicht auf Fleisch »eher weniger« oder »auf keinen Fall« vorstellen.
Neben der immer breiter werdenden Palette an pflanzlichen Alternativen zu Schnitzel, Faschiertem und anderen Fleischprodukten scheint Offenheit gegenüber dieser Produkte nur langsam zu wachsen. Was allerdings nicht gleichbedeutend damit sein muss, dass mehr Menschen grundsätzlich zu einem Verzicht auf Fleisch bereit wären. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch ein Punkt, der in der moralischen Debatte um den Verzehr von tierischen Lebensmitteln immer wieder genannt wird: »Können Sie sich vorstellen, ein Tier selbst zu töten, um es zu essen?« Rund ein Viertel der Befragten gab in diesem Fall an, grundsätzlich dazu bereit zu sein. Fast 60 Prozent sprachen sich dagegen aus.