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Für den Smalltalk am Jägerball: Das kleine Jagd-Lexikon

Die wichtigsten Begriffe für kundige Gespräche mit echten Jägern und anderen am Jagdgeschehen Interessierten.

A

Ansprechen
Wenn Jäger Wildtiere »ansprechen«, stellen sie (vor der etwaigen Schussabgabe) dessen Geschlecht, Alter, Verhalten, Lautäußerungen und Konstitution fest.

B

Bruch
Ein abgebrochener Zweig, der zahlreiche verschiedene Funktionen erfüllt: Ein Fährtenbruch etwa markiert die Fluchtrichtung eines Tieres, den Beutebruch trägt ein erfolgeicher Schütze rechts am Jägerhut und der Standesbruch wird zu besonderen Anlässen (wie etwa dem Jägerball) links getragen. Zu den bruchgerechten Baumarten zählen Fichte, Tanne, Eiche, Erle, Kiefer, Latsche, Zirbe, Bergwacholder oder Almrausch.

C

Charta »Jagd Österreich«
Jene Werte, die Jägerinnen und Jäger bei der Erfüllung ihrer Aufgaben leiten sollen, haben die (Landes-)Jagdverbände Österreichs in einer Charta »Jagd Österreich« zusammengefasst.

D

Deckung
Bäume, Büsche & andere landschaftliche -Begebenheiten, die das Wild vor dem Gesehen--werden schützen.

E

Ende
Die Verzweigung am Ende von Geweihen und Gehörn – Erwachsene Rothirsche sind zum Beispiel meist 12- oder 14-Ender.

F

Fegen
Fegen bezeichnet bei Rehbock, Hirsch und Co. das Abstreifen der Geweihhaut, auch Bast genannt, an Bäumen oder Sträuchern.

G

Grandln
Eckzähne im Oberkiefer beim Rotwild, sie sind als Trophäe beliebt und werden manchmal zu Schmuck verarbeitet.

H

Hut
Sind an der Kopfbedeckung jagdliche Trophäen befestigt, ist es selbstverständlich, dass sie von selbst erlegtem Wild stammen, da man sich nicht mit »fremden Federn« schmückt.

I

Infanterist
Die Bezeichnung für einen Fasan, der bei einem Treiben nicht auffliegt, sondern auf dem Boden laufend zu fliehen versucht.

J

Jagdsignal
Meist werden zu Beginn einer Jagd mit dem Jagdhorn die Signale »Begrüßung« und »Aufbruch zur Jagd« geblasen. Jede Tiergattung hat ihr eigenes
Signal, das bei der Streckenlegung geblasen wird. Am Ende der Jagd ertönt das Signal für »Jagd vorbei«.

K

Kette
Familienverband beim Rebhuhn. Im Sommer leben die Tiere als Paare, im Winter in »Ketten«, die aus bis zu 25 Tieren bestehen.

L

Lauscher
Die Ohren des Schalenwildes, außer beim Schwarzwild, da werden die Ohren »Teller« genannt.

M

Malbaum
Baum, an dem sich das Wild (meist nach dem »Suhlen« im Schlamm) reibt – dabei werden Läuse, Zecken und Co. von Haut und Fell entfernt.

N

Niederwild Unter Niederwild sind – im Gegensatz zum Hochwild – alle Wildarten zusammengefasst, die früher nicht dem Adel vorbehalten waren – etwa Rehwild, Hase, Fuchs oder Murmeltier sowie Flugwild.

P

Pirsch
Einzeljagd, bei der der Jäger vorsichtig und leise im Revier gegen den Wind »pirscht« bzw. schleicht, um unbemerkt möglichst nahe ans Wild zu kommen.

S

Strecke
Darunter versteht man das in einem bestimmten Zeitraum (Jagdtag, mehrtägige Jagd oder auch Jagdjahr) erlegte, also »gestreckte« Wild. Dieses wird immer auf die rechte Körperseite aufgelegt: das soll verhindern, dass die Erddämonen in das Wild eindringen.

T

Treibjagd
Sammelbegriff für alle Jagdarten, bei denen das Wild von Treibern oder Hunden aus seinen Einständen getrieben oder gedrückt wird.

Ü

Überläufer
Schwarzwild im zweiten Lebensjahr. Bis dahin heißt ein Wildschwein Frischling, erwachsene Tiere werden Keiler bzw. Bache genannt.

V

Vorstehhund
Jagdhunderassen, die die Eigenschaft des »Vorstehens« ausgeprägt aufweisen. Diese Hunde zeigen dem Jäger entdecktes Wild durch ihre starre Haltung an.

W

Wind bekommen
Der Wind ist en-t-scheidend für eine erfolgreiche Jagd. Weht er aus der falschen Richtung, kann das Wild den Jäger riechen, es »bekommt Wind« von seiner Anwesenheit.

Z

Zerwirken
Begriff aus der Wildküche. Beim Zerwirken wird das erlegte Wild in küchenfertige Teile zerlegt.


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Erschienen in
Jägerball Special 2024

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Christoph Schwarz
Christoph Schwarz
Chefredakteur
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