© Shutterstock

Sonnige Pracht: So blüht's am diesjährigen Jägerball

In voller Blüte: Der diesjährige Jägerball präsentiert das Burgenland in einem Meer aus Gelb und setzt dabei einen starken Fokus auf Nachhaltigkeit. Der Verein Grünes Kreuz und die Wiener Stadtgärten kreieren eine Blumendekoration, die sowohl ästhetisch beeindruckt als auch ökologische Verantwortung demonstriert. Auch ein Wald zieht wieder in der Wiener Hofburg ein.

Das sonnige Burgenland präsentiert sich beim diesjährigen Jägerball buchstäblich in voller Blüte. »Gelb« lautet das Motto – und das macht neugierig. Denn obwohl wir uns gerade mehr denn je nach Sonne sehnen, stellt sich die Frage: Wie passt ein gelber Blumenschmuck in den Jänner, ohne dabei auf das Thema Nachhaltigkeit zu vergessen? Für die Organisatoren des Balls spielt das jedenfalls eine bedeutende Rolle. »Wir arbeiten mit keinen exotischen Pflanzen. Dennoch stellt sich uns die Herausforderung, passende Blumen zu organisieren. Immerhin möchten wir das Burgenland mit der Farbe Gelb stark in den Fokus rücken. Aus diesem Grund greifen wir vor allem auf Gräser zurück, die dem Ganzen noch eine gewisse Fülle geben«, erklärt Christa Kummer-Hofbauer, Präsidentin des Vereins Grünes Kreuz.

Dieses ökologische Bewusstsein spiegelt sich auch in der Arbeit der Blumengestalter wider. Die Wiener Stadtgärten beteiligen sich als regionaler Partner an der Gestaltung des Blumenschmucks in der Hofburg. Ob Ginster, Tulpen, Rosen, Milchsterne, Koniferen, Seidenföhren, Pampasgräser oder Schilf – all diese Pflanzen präsentieren sich in einem kräftigen Farbmix aus Gelb, Grün und Weiß. Sie zieren die Feststiege und das Foyer der Wiener Hofburg mit ­verschiedenen Gestecken genauso wie die Tische im großen Saal. Die Ko­operationspartner von der gemeinnützigen Organisation »Jugend am Werk« unterstützen dabei tatkräftig. »Wir arbeiten gerne zusammen. Sie gehen uns oft zur Hand, auch bereits bei anderen Veranstaltungen wie dem Neujahrskonzert«, so ­Katharina ­Düregger von den Wiener Stadtgärten. Auch der soziale Aspekt kommt dabei nicht zu kurz: »Es ist wichtig, Menschen mit Lernschwäche eine Chance zu geben, sich zu verwirklichen und ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Und ich freue mich, so ein schönes Projekt unterstützen zu können«, verrät Kummer-Hofbauer.

Auch in der spanischen Hofreitschule ist das leuchtende Gelb in Sachen Dekoration tonangebend. Die Wahl des Blumenschmucks ist dabei nicht nur eine rein ästhetische Entscheidung, sondern birgt auch eine symbolische Bedeutung. »Die intensiv gelb leuchtende Sonne steht sinnbildlich für das Burgenland. Deswegen arbeiten wir viel mit gelben Zwiebelpflanzen wie Narzissen und Ranunkeln. Für Grüntöne, die die Basis bilden, sorgen verschiedene Gräser, Farne und Moos­abdeckungen«, ­erklärt Birgit Kowaschitz, Leiterin des ­Referats Landschafts- und Gartengestaltung des Landes Burgenland. Die Dekoration geht hier jedoch über die reine »Bepflanzung« hinaus. »Farbe kann auch ganz anders erlebt werden. Wir arbeiten mit verschiedenen Accessoires rund um den Blumenschmuck, wodurch Gelb- und Gold­töne noch stärker hervorgehoben werden.«

Ein Wald in der Hofburg

Mitten im niederösterreichischen Waldgebiet, nahe St. Pölten, züchtet Ludovico Tacoli verschiedenste Bäume für diverse Zwecke. 150 Waldbäume wie Nordmanntannen, die im Schnitt 15 Jahre alt wurden und eine Höhe von 2,5 Metern erreicht haben, werden für den Ball nach Wien gebracht. »Schließlich soll ein Wald in die Hofburg einziehen. Das macht den Jägerball zu einem außergewöhnlichen Erlebnis«, so Kummer-Hofbauer. Auch die Hofreitschule profitiert von der nachhaltigen Forstarbeit, sie wird mit dem gesamten Schnittgrün, Birken und anderen Holzelementen verziert.

Für das Falstaff-Modeshooting haben Barbara Enzenberger und Florian Höllerbauer die Guts- und Forstverwaltung Fridau besucht. Von hier stammen alle Bäume der großen Ballnacht.
© Xenia Trampusch
Für das Falstaff-Modeshooting haben Barbara Enzenberger und Florian Höllerbauer die Guts- und Forstverwaltung Fridau besucht. Von hier stammen alle Bäume der großen Ballnacht.

Als ultimatives Nachhaltigkeitsprojekt verfolgt Tacoli mit der Guts- und Forstverwaltung Fridau ein ganz konkretes Ziel: »Für jeden gefällten Baum werden zwei bis drei neue gepflanzt. Ein jahrzehntelanges Projekt, das sich bewährt.« Und ­weiters: »Wir hoffen damit, die neu gepflanzten Bäume in ein paar Jahren auf dem ­Jägerball wieder verwenden zu können. Somit sichert sich die Veranstaltung mit der Züchtung eigentlich selbst ab.« Das Konzept des Niederösterreichers geht noch weiter. »Nach dem Ball werden die Bäume nicht einfach entsorgt. Ein Teil findet seinen Weg in Teiche, wo die Bäume als Unterschlupf für Fische dienen und auch vor allem für den Fischnachwuchs. Weitere ­landen auf Gnadenhöfen als Futter ­für die dort lebenden Tiere.«


NICHTS MEHR VERPASSEN!

Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an.

Erschienen in
Jägerball Special 2024

Zum Magazin

Kristina Mitrovic
Kristina Mitrovic
Autor
Mehr zum Thema