Reinhard Hanusch, Geschäftsführer der Heiz- und Kochgeräte Technologie GmbH.

Reinhard Hanusch, Geschäftsführer der Heiz- und Kochgeräte Technologie GmbH.
© Ian Ehm

Lohberger: Gemeinsam schwierige Situationen meistern

Reinhard Hanusch und Peter Habersatter, Geschäftsführer der Lohberger Group, über die momentane Lage in der Branche.

PROFI: Wie geht es Ihnen bzw. Ihrem Unternehmen?
Reinhard Hanusch: Als Produzent für die Gastronomie und Hotellerie hat uns die Krise ebenso stark getroffen. Dennoch war unser oberstes Ziel, unsere Mitarbeiter zu halten, ihnen Sicherheit zu geben und ein verlässlicher Arbeitgeber zu sein. Kurzarbeit, Urlaub, Einsparungen – das waren Themen, mit denen wir uns auseinandergesetzt ­haben.

Dabei war es uns von Beginn an wichtig, als Geschäftsführer mit Vorbildwirkung zu agieren. Wir haben direkt beim Showdown zwei Wochen Betriebs­urlaub angemeldet und konnten danach mit einem klaren Plan fortfahren. Mittlerweile sind wir froh, dass wir in der kommenden Woche die Produktion bereits wieder von ­bestehenden drei auf vier Tage pro Woche hochfahren können.

Wie wichtig ist Flexibilität im Moment?
Peter Habersatter: Enorm wichtig. Wir produzieren in Österreich, dieser Umstand gewährt uns Flexibilität. Wir agieren und produzieren direkt nach den Kundenbedürfnissen und können auch dementsprechend rasch reagieren, wir sind immer erreichbar. Wir merken stark, dass sich die Wertschätzung für österreichische Produkte gesteigert hat. Und wir hoffen, dass diese Werthaltigkeit auch weiterhin anhalten wird.

Hanusch: Wir passen uns zu 100 Prozent den Kundenbedürfnissen an. Sei es ein Gespräch, sei es Beratung, ein Servicefall, Leihgeräte oder Hilfestellungen bei Themen, die vielleicht manchmal gar nichts mit einem Projekt an sich zu tun haben. Wir standen und stehen für ein einzigartiges Netzwerk und das leben wir auch in der Krise.

Peter Habersatter, Geschäftsführer Lohberger – Küchen Competence Center GmbH.
Foto beigestellt
Peter Habersatter, Geschäftsführer Lohberger – Küchen Competence Center GmbH.

Wie nehmen Sie die Stimmung in der ­Branche wahr?
Hanusch: Man muss mit Feingefühl vorgehen und Respekt für die Situation haben. Dennoch ist es wichtig, dass wir gute Stimmung zeigen und positiv sind. Wir freuen uns jetzt schon auf die Öffnung der Gastronomie und darauf, unsere Partner endlich wieder persönlich besuchen zu können. Auch hier muss man als positives Beispiel vorangehen und der Gastronomie unter die Arme greifen. Wir ­denken täglich darüber nach: Neben Restaurantbesuchen ist auch die moralische Unterstützung wichtig. Wir sind zum Beispiel dabei ein Lohberger Team aufzustellen, welches Winzern bei der Weinlese helfen wird.

Lohberger steht für ein hervorragendes und einzigartiges Netzwerk.
Habersatter: So ist es. Gerade jetzt haben wir gemerkt, wie sehr wir unsere persönlichen Kontakte vermissen und die Nähe zu unseren Partnern. Menschlichkeit ist enorm wichtig und gerade jetzt müssen wir Solidarität ­zeigen.

Hanusch: Positiv ist es, dass wir gemerkt haben, dass das Vertrauen und die Verlässlichkeit mehr denn je wertgeschätzt werden. Man muss Spaß haben können, aber auch ­gemeinsam schwierige Situationen meistern und zusammen nach Lösungen suchen. Unsere Botschaft ist klar: Wenn wir helfen können, dann sind wir da! In Krisen muss man ruhig bleiben und so gut es geht auch positiv!

Die Lohberger-Gruppe zählt zu Europas führenden Herstellern von Holzherden, Kaminöfen und Gastronomieküchenausstattung.
© Foto beigestellt
Die Lohberger-Gruppe zählt zu Europas führenden Herstellern von Holzherden, Kaminöfen und Gastronomieküchenausstattung.

Sie stehen nicht nur für ein einzigartiges Netzwerk, sondern auch für einmalige Events. Kommt es zu Veränderungen?
Hanusch: Die Wertschätzung und Erhaltung der Branche hat höchste Priorität. Wir haben unsere Marketing- und Eventaktivitäten 2020 bereits auf ein Minimum reduziert.

Habersatter: Der Respekt steht im Moment im Vordergrund – und im Moment ist es wichtiger, dass wir alle, die gesamte Branche, sich fängt. Aber auch unsere Gastro-Kultur wird sich verändern. Bzw. werden wir nicht mehr – wie in Österreich üblich – einfach in ein Lokal hineinspazieren. Wir werden uns den Gegebenheiten anpassen. 

Ihre Schlussworte?
Hanusch: Man muss in dieser schweren Zeit Entscheidungen treffen, egal ob sie hart sind oder nicht. Das muss jedem Unternehmen ­bewusst sein. Dennoch müssen wir positiv bleiben und wir sind froh, dass wir bald wieder Restaurants und Wirtshäuser aufsuchen können. Ein kleiner Appell: Wir alle sollten mehr Wertschätzung zeigen und uns nicht wegen jeder Kleinigkeit ­aufregen. Es machen alle einen großartigen Job und wir sollten dankbar sein, dass wir unsere Gastronomie nun wieder zurück haben!

lohberger.com

Alexandra Gorsche
Alexandra Gorsche
Herausgeberin Profi
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