Gastgeber Rainer Müller

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© Ratko Medienagentur

Müller: »Es bräuchte mehr Unterstützung bei der Imagebildung«

Diese Hilfe soll vor allem von der Regierung kommen. Hotelier Rainer Müller vom Tiroler Sonnenhof über Möglichkeiten, die Branche wieder attraktiver zu machen.

Profi: Welche Vor- und Nachteile hat die Arbeit in einem Familienunternehmen?
Rainer Müller:
Es besteht ein großer Zusammenhalt und wir schätzen es sehr, dass mein Bruder Patrick und meine Schwägerin Madlen Leitungspositionen innehaben. Auch Patricks Schwiegermutter ist im Hotel eine wichtige Stütze. Einen wirklichen Nachteil kann ich nicht nennen, da wir uns alle gut verstehen und die Betriebsübergabe durch und mit meinen Eltern sehr gut geregelt wurde. Das ist meiner Ansicht nach einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren, wenn Eltern wollen, dass der Betrieb gut weitergeführt werden kann.

Was bedeuten Ihnen Auszeichnungen?
Es ist eine Anerkennung unserer Arbeit und der konsequenten Ausrichtung auf Qualität. Es hilft, Bekanntheit zu erlangen.

Was kann man tun, um eine Ausbildung in der Branche attraktiver zu machen?
Wir hören von vielen Schülern, dass ihnen insbesondere von Lehrern und Lehrerinnen aktiv abgeraten wird, sich in der Gastronomie zu bewerben. Gänzlich verändern wird man die Arbeitszeiten nicht können, denn das würde bedeuten, dass Familienfeiern am Donnerstagmittag stattfinden, dass Geburtstage nicht am Freitagabend oder Sonntagmittag gefeiert wird, sondern von Montag bis Freitag zwischen 9 und 17 Uhr. Und das wird sich vermutlich nicht realisieren lassen.

Aber die Frage war, was getan werden kann, um die Branche attraktiver zu machen.
Nun, wir sind der Meinung, dass es von Seiten der Regierung mehr Unterstützung bei der Imagebildung bräuchte, Schulen und Lehrer aufhören, aktiv von einer gastronomischen Ausbildung abzuraten. Bei Umschulungen sollten touristische Stellen vermehrt in Betracht gezogen werden.

Das Hotel Restaurant Sonnhof steht für Qualität und Herzlichkeit in allen Bereichen.
© Ratko Medienagentur
Das Hotel Restaurant Sonnhof steht für Qualität und Herzlichkeit in allen Bereichen.

Was denken Sie, können wir tun, um weitere Lockdowns zu vermeiden?
Wir denken, dass es im Moment keine Alternative zur Impfung gibt. Vielleicht kommen demnächst Medikamente etc. aber bis dahin ist die Impfung nötig. Planbarere Entscheidungen der Regierung, sodass wir Unternehmer etwas mehr Vorlauf haben.

Wie viel Regionalität darf bzw. muss es sein?
Wir schätzen es sehr, gute und gut produzierte Lebensmittel einzukaufen. Zum überwiegenden Teil beziehen wir regionale Produkte. Aber wir schätzen und verwenden auch Lebensmittel wie z. B. bretonische Austern (gibt es bei uns standardmäßig auf der Karte), Meeresfisch, tropische Früchte und Käse aus anderen europäischen Ländern. Auch hier achten wir beim Einkauf auf die Art des Fanges bzw. der Produktion.

INFO

Hotel Restaurant Sonnenhof
Füssner-Jöchele-Straße 5
6673 Grän, Tannheimer Tal
Tel.: +43 5675 6375

sonnenhof-tirol.com

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