Beim orthodoxen Fastenessen (»nistisimo«) wird traditionell auf tierische Produkte verzichtet. Über die Jahre sind auf diese Weise eine breite Palette an pflanzenbasierten Gerichten entstanden. Als Kind habe Autorin Georgina Hayden nie hinterfragt, warum »es unzählige Kuchenrezepte mit Öl und ohne Eier gab oder warum wir ›Milch‹ aus Mandeln tranken, lange bevor sie in den Szene-Cafés zum guten Ton gehörte«. Quasi Plant-Based-Küche, bevor es den Begriff gab, zelebrierte ihre Familie – weil viele Gerichte sich an den Fastenregeln griechisch-orthodoxer Kalender ausrichten.

Fastenspeisen »nistisima«

Gerichte, die keine tierischen Produkte enthalten und dementsprechend den Fastenregeln genügen, nennt man auf Griechisch »nistisima« – zu Deutsch Fastenspeisen. Die Ernährungsform selbst bezeichnet man auf Zypern, »nistisimo«. Und obwohl die rein pflanzliche Ernährung auf Zypern nicht besonders populär ist, kennt diesen Begriff jede:r, wie Hayden verrät. Hayden lebt selbst lebt in London, widmet sich auf den über 300 Seiten aber ihren griechisch-zypriotischen Wurzeln. 

Mehr als ein Kochbuch

Von den Hintergründen und Regeln des Fastens über den Berg Athos als spirituelles Zentrum der orthodoxen Kirche bis zu den 120 fastenkonformen Rezepten aus dem Mittelmeerraum, dem Nahen Osten und Osteuropa liefert die Kochbuchautorin und Foodjournalistin ein Buch für Fans der mediterranen Küche, Veganer:innen und alle, die über die Kulinarik ihren kulturellen Horizont erweitern möchten. Ansprechend gestaltet, nicht zuletzt dank starker Fotos von Kristin Perers, Layout von Anna Green und Food-Styling von Joss Herd.