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Warum Oliven aus Österreich bald Realität sein könnten

Der Wiener Verein »AgroRebels« hat sich in den letzten Jahren intensiv mit der Frage beschäftigt, ob der Anbau von Olivenbäumen in Österreich eine ertragreiche Perspektive für die heimische Landwirtschaft darstellen kann. Gibt es bald Olivenöl »Made in Austria«?

Für die meisten waren Olivenbäume auf heimischem Boden bisher eher exotische Topfpflanzen auf sonnenverwöhnten Terrassen. Markus Fink, Geschäftsführer von Pannonia Palmen und ehemaliger technischer Physiker, wollte mehr. Seine bisherige Erfahrung mit Oliven beschränkte sich zuerst auf dekorative Zwecke – das Interesse an der Kultivierung der früchtetragenden Bäume führte weiter auf unerwartete Wege.

Ein Experiment mit überraschendem Ausgang

Das Experiment begann mit einer zentralen Frage: Kann in Österreich die Olive so erfolgreich angebaut werden, dass es für die Bauern rentabel ist? Die Antwort führte zu einem vielversprechenden »Ja«. In sechs verschiedenen Bundesländern wurden Versuche durchgeführt, um herauszufinden, ob Oliven in der österreichischen Erde gedeihen können. Mit Ausnahme eines schneereichen Winters in Kärnten gab es überwiegend positive Ergebnisse. Die Olive, so stellte sich heraus, findet im österreichischen Klima und Boden durchaus ihren Platz. Das Konzept des Olivenanbaus in Österreich ist auch dem Klimawandel geschuldet, der die Landwirtschaft vor immer neue Herausforderungen stellt.

Bereits über 30 Partner-Landwirte

Das Interesse an diesem neuen landwirtschaftlichen Weg ist groß, vor allem in den östlichen Regionen Niederösterreichs, rund um Wien, im Burgenland und in der Südsteiermark. Derzeit haben etwa 30 Partner-Landwirte Olivenbäume auf bisher ungenutzten Flächen angepflanzt, und diese Zahl wächst stetig. Die meisten Olivenbäume finden sich derzeit im Marchfeld. Einige kleinere Bauern begannen mit rund 50 Bäumen aus Interesse und Überzeugung, während größere Betriebe 300 bis 500 Bäumen pflanzten und im Laufe der Zeit aufstockten. Nach sieben bis neun Jahren tragen die Bäume Früchte, in einigen Fällen auch früher.

Olivenöl »Made in Austria«

Die Zukunft des Olivenanbaus in Österreich sieht vielversprechend aus. Markus Fink erwartet eine steigende Nachfrage nach österreichischem Olivenöl und eingelegten Oliven. Allerdings wird es nicht das billigste Öl sein, sondern ein Nischenprodukt, das durch die Label »aus Österreich«, »Bio« und kurze Transportwege überzeugen muss. Vielleicht öffnen sich auch Türen für alternative Produkte wie Feigen und Granatäpfel, die sich in Österreich ebenfalls erfolgreich kultivieren lassen könnten.


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