Gemeinsam für mehr Kunst und Kaffee: Thomas Schusteritsch, Paloma Schreiber und Barbara Bauer.

Gemeinsam für mehr Kunst und Kaffee: Thomas Schusteritsch, Paloma Schreiber und Barbara Bauer.
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Wie »J. Hornig« zum Platz für junge Künstler:innen werden soll

Im Café am Siebensternplatz wird künftig selbst geröstet. Geschäftsführerin Barbara Bauer hat aber noch ganz andere Ideen. So könnte die »J. Hornig Kaffeebar« künftig auch zur Anlaufstelle für Kunstinteressierte werden.

Barbara Bauers Augen funkeln durch die Gläser ihrer markanten und dennoch fast rahmenlos wirkenden Brille. Sie tun das immer, wenn Sie ihre Brille beim Rösten von Kaffee trägt. Warum aus der ehemaligen Medizinstudentin schlussendlich keine Medizinerin wurde, wird bei jedem Wort, das Bauer über Kaffee verliert, klarer. Vor mittlerweile neun Jahren startete sie bei »J. Hornig« in Graz. 2016 zog sie für den Aufbau eines Flagship-Stores nach Wien. 

Ihre Leidenschaft fürs Rösten kann Barbara Bauer ab jetzt auch in Wien ausleben.
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Ihre Leidenschaft fürs Rösten kann Barbara Bauer ab jetzt auch in Wien ausleben.

Kurse für Gastro und Interessierte

Seitdem hat sie als teilhabende Geschäftsführerin nicht nur einen Coffeespot in der Siebensterngasse etabliert, sondern auch den Auftritt der Marke immer weiter geschärft. Längst wurde das Café durch eine eigene »Academy« ergänzt. Barista- und Latteart-Kurse gehören zum Repertoire, die sowohl von der Gastronomie, als auch Privatpersonen dankend angenommen werden. Was noch zum vollkommenen Kaffeeglück fehlte? »Ich habe den Geruch aus der Rösterei vermisst«, erklärt Bauer. 

Barbara Bauer und »J. Hornig«-Geschäftsführer Thomas Schusteritsch vor dem Röster in der Siebensterngasse.
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Barbara Bauer und »J. Hornig«-Geschäftsführer Thomas Schusteritsch vor dem Röster in der Siebensterngasse.

Warum nicht einfach selber rösten?

Und weiter: »Von Anfang an war für uns klar, dass wir hier rösten möchten, um das Handwerk ganz nah zu zeigen«. Ein paar hundert Seiten Papier, Gutachten und Termine auf dem Magistrat später ist es soweit: An drei Tagen in der Woche wird in Wien geröstet! Wer nun darauf hofft, am Siebensternplatz einmal einen ähnlich markten Duft, wie den der »Manner«-Fabrik im 16. Bezirk zu schnuppern, wird aber enttäuscht. Der Geruch des fünf Kilo fassenden Rösters verbleibt komplett im hinteren, durch eine Glasscheibe abgetrennten, Bereich des Cafés. 

Die Kaffeebaar soll zum »Fixstern« für Kaffee- und Kunstliebhaber:innen werden.
© Adrian Almasan
Die Kaffeebaar soll zum »Fixstern« für Kaffee- und Kunstliebhaber:innen werden.

Kaffee für alle Sinne

Dass trotz der Erfüllung eines kleinen Traums immer Platz für neue Ideen bleiben muss, ist für Bauer klar. So kam über einen Bekannten der Kontakt zur Künstlerin und passionierten Kaffeeliebhaberin Paloma Schreiber zustande. Die Wienerin visualisiert in einer Serie die Geschmäcker verschiedener Kaffees und nutzt dafür neben ihren Aquarellfarben auch die Überreste ihres zubereiteten Lieblingsgetränks als Werkstoff. Damit wird der Kaffee zum universellen Erlebnis für alle Sinne. (Zugegeben, das leise knacken der Kaffeebohnen bei der Röstung zu hören, bleibt den Röster:innen vorbehalten).

Noch lange nicht am Ende

Die Ausstellung ist ab sofort im Café zu sehen und zu schmecken, soll aber dennoch nur der Auftakt auf dem Weg zu einem neuen Spot wechselnder Ausstellungen werden. »Wir möchten sukzessive Platz für junge Künstler:innen bieten«, erklärt die Initiatorin. Dass beispielsweise ab Juni der Teil einer echten Wiener Institution bestaunt werden kann, darf an dieser Stelle aber nur angedeutet werden. 

Info

J. Hornig Kaffeebar
Siebensterngasse 29
1070 Wien
j.hornig.com

Felix Moßmeier
Felix Moßmeier
Digitalredakteur
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